3D-Karten-Erfassung über im Fahrzeug bereits verbaute Sensoren

Eine junge US-Firma will mit Autoherstellern zusammenarbeiten, damit Kameras, Radars und Lidars, die jetzt schon in Fahrzeugen mitfahren, Daten sammeln können.

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3D-Karten-Erfassung über im Fahrzeug bereits verbaute Sensoren
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Sollen autonome Autos sicher unterwegs sein, benötigen sie genaue Karten ihrer Umgebung. Solche 3D-Maps erstellen Unternehmen wie Google oder Uber derzeit mit Sensormessfahrzeugen. Die sind äußerst teuer und garantieren zudem nicht, dass die Daten aktuell sind. Das US-Start-up Civil Maps will 3D-Karten nun per Crowdsourcing erstellen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Autonome Autos: Menschen helfen Robotern").

Dabei werden die Sensoren genutzt, die in immer mehr modernen Fahrzeugen stecken. Sie dienen eigentlich zum Betrieb adaptiver Geschwindigkeitsregelanlagen und automatischer Bremssysteme. Zwar sind diese Sensoren nicht so genau wie die in hoch spezialisierten Kartierungsfahrzeugen. Werden jedoch genügend Daten einer Stelle erfasst – durch mehrere Vorbeifahrer beispielsweise – lassen sich qualitativ hochwertige Karten produzieren, sagt Civil Maps. Gespeichert werden unter anderem Verkehrszeichen, Straßenmarkierungen oder Rüttelschwellen, so Sravan Puttagunta, Chef der jungen Firma. "Ich denke, ab 2017/2018 werden wir viele Autos auf der Straße haben, die die für uns notwendigen Kriterien zur Kartierung erfüllen."

Fragt sich nur, ob die Fahrzeugproduzenten mit einem Start-up kooperieren wollen. Dass sie Geld für Kartenprojekte in die Hand nehmen können, ist bereits klar – auch zu einer Zusammenarbeit untereinander sind die Konzerne bereit. So haben Audi, BMW und Daimler die Nokia-Kartentochter Here für 3 Milliarden Dollar übernommen. Civil Maps selbst erhielt kürzlich 6,6 Millionen Dollar von Investoren, zu denen auch Ford gehört. Und Ford wiederum kündigte soeben an, in fünf Jahren eine ganze Flotte autonomer Autos auf die Straße zu bringen.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)