AMD und Fujitsu streiten sich um Investitionen

Eine Fußnote im AMD-Jahresbericht 2001 deutet einen Streit mit dem Jointventure-Partner Fujitsu an: Es geht um immerhin 125 Millionen US-Dollar, die AMD zahlen soll.

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Eine Fußnote im AMD-Jahresbericht 2001 deutet einen Streit mit dem Jointventure-Partner Fujitsu an: Es geht um immerhin 125 Millionen US-Dollar, die AMD zahlen soll. AMD und Fujitsu besitzen gemeinsam die Flash-Baustein-Firma Fujitsu-AMD Semiconductor Limited (FASL) mit einigen Werken in Japan. Während es im Boomjahr 2000 zu Lieferengpässen kam, brach der Markt bekanntlich im Folgejahr 2001 dramatisch ein. In 2000 hatten viele Halbleiterfirmen aber auf Kapazitätsausbau gesetzt, darunter auch FASL.

Der britische Newsdienst The Inquirer verweist nun auf die Fußnote Nummer 13 im aktuellen AMD-Jahresbericht. Dort erläutert AMD, dass FASL wegen der Kapazitätsengpässe im Jahre 2000 einen Fertigungsauftrag an die Fujitsu-Tochter Fujitsu Microelectronics (FMI) vergeben habe. FMI habe daraufhin das Werk Gresham im US-Bundesstaat Oregon mit Anlagen zur Fertigung von Flash-Bausteinen ausgerüstet. Zur Absicherung der nötigen Investitionen habe AMD einen Bürgschaftsanteil in Höhe von 125 Millionen US-Dollar übernommen.

Im November 2001 hat Fujitsu Microeletronics das Werk Gresham allerdings wegen mangelnder Flash-Nachfrage geschlossen. Fujitsu verlangt offenbar von AMD die Auszahlung der 125-Millionen-Dollar-Bürgschaft; AMD ist allerdings der Meinung, dass der vereinbarte Bürgschaftsfall gar nicht eingetreten sei.

Während AMD schon im nächsten Quartal dieses Jahres in die Gewinnzone zurückkehren will, hat Fujitsu mit Verlusten in Milliardenhöhe zu kämpfen. Zwar baute auch AMD Arbeitsplätze zum Jahresende 2001 ab und entlässt in den kommenden Monaten weitere Mitarbeiter (insgesamt 15 Prozent der weltweit beschäftigten Angestellten), doch so massive Probleme wie Fujitsu hat man nicht. Eine Klärung der Sachlage könnte die jährliche AMD-Aktionärsversammlung bringen, die am 25. April in New York stattfindet. (ciw)