AOL-Chef Case geht in die Offensive

Der Chairman will eine aktivere Rolle spielen und enger mit CEO Richard Parsons zusammenarbeiten.

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Von
  • Torge Löding

"Ich will eine aktivere Rolle spielen", so versucht Steve Case seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen und Chairman beim Medienriesen AOL Time Warner zu bleiben. Seine Rolle war sowohl von Board-Mitgliedern als auch von Investoren in Frage gestellt worden. Vor der Verwaltungsrat-Sitzung am 20. September waren sogar Spekulationen über seine mögliche Abberufung auf dem Treffen laut geworden. Dieser Punkt kam dann aber nicht einmal auf die Tagesordnung.

Auf einer Investorenkonferenz von Goldman Sachs verteidigte Case die mittlerweile umstrittene Fusion von AOL und Time Warner. "Die Idee von AOL Time Warner ist die richtige Idee", hatte Case sein Konzept schon des öfteren verteidigt. Besonders die Anleger hat diese Idee bislang allerdings viel Geld gekostet: Seit der Fusion haben die Aktien 75 Prozent ihres Wertes verloren.

Um die Probleme zu lösen -- neben dem Kursverfall sind das unter anderem der Einbruch der Online-Werbung bei AOL und eine laufende Untersuchung der Börsenaufsicht SEC --, wolle Case jetzt auch enger mit Richard Parsons, CEO von AOL Time Warner, zusammenarbeiten. Schlüssel zum Erfolg sollen die Breitband-Aktivitäten sein, die seit der Geburt des Megakonzerns die Phantasie der Anleger angeregt hatten. Denn erst breitbandiger Internetzugang ermögliche es, die Medieninhalte von Time Warner über den Distributionskanal von AOL effektiv zu verkaufen. (tol)