Ampel-Countdown findet keinen Gefallen bei Berliner Grünen

Die Sicherheit der Berliner Fußgänger will die Verkehrsverwaltung mit neuen Countdown-Ampeln erhöhen. Die Grünen sehen keinen Effekt der Räumzeitanzeige.

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Ampel in Berlin ohne Räumzeitanzeige

(Bild: Try_my_best/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die Berliner Grünen haben die geplanten neuen "Countdown"-Anzeigen an Berliner Ampeln als "teure Symbolpolitik" kritisiert. "Das hat keinen Effekt auf die Verkehrssicherheit", sagte die Sprecherin für Verkehrspolitik der Grünen-Fraktion, Antje Kapek. Außerdem würden die neuen Systeme in der Stadt nur punktuell installiert.

Nach Plänen der Verkehrsverwaltung sollen Fußgänger beim Überqueren einer Straße an der Ampel künftig besser erkennen können, wie viel Zeit ihnen noch bleibt, wenn die Ampel auf Rot umgesprungen ist. Die dafür geplante Ausstattung der Ampeln mit einer sogenannten Räumzeitanzeige soll in diesem Jahr beginnen – allerdings zunächst nur bei solchen Anlagen, die ohnehin umfangreich um- oder neu gebaut werden müssen.

Die Countdown-Anzeige macht den Angaben zufolge nach jeder Fußverkehrs-Grünphase die ablaufende Zeit deutlich, bis die Fußgänger die Straße verlassen müssen. Ziel ist laut Verkehrsverwaltung, dem Unsicherheitsgefühl entgegenzuwirken, wenn Fußgänger nach dem Umspringen der Fußgängerampel auf Rot die Straße noch nicht überquert haben.

Kapek schlug stattdessen technische Lösungen an den Ampeln vor, um den Verkehrsfluss zu verbessern und damit die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Als Beispiel nannte sie die digitale Steuerung von Ampeln, um auf Straßen mehr grüne Wellen zu ermöglichen. Gleichzeitig könnten solche Systeme Blitzer enthalten, um Tempo- und Rotlichtverstöße zu erfassen und ahnden zu können.

Die Ampelpläne kritisierte am Dienstag auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). "Countdown-Ampeln bringen Fußgängerinnen und Fußgängern keinen Vorteil", sagte ein Sprecher. "Sie schützen nicht besser davor, überfahren zu werden, und reduzieren die Wartezeiten an Straßenquerungen nicht." Statt Geld für nutzlose zusätzliche Technik rauszuwerfen, sollten die knappen Mittel lieber für zusätzliche Zebrastreifen und die fußverkehrsfreundliche Umprogrammierung von Ampeln investiert werden, so der Sprecher.

(fpi)