Apple bestellt angeblich weniger Komponenten – "Chaos" in der Lieferkette

Hersteller von Bauteilen für wichtige Apple-Produktlinien sollen einem Bericht aus Japan zufolge ihre Lieferungen reduzieren. Das hat gleich mehrere Gründe.

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Illustration zeigt eine schwarze Fahne mit güldenem Apple-Logo

Apple-Logo an einem Ladengeschäft.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Apple braucht angeblich weniger Komponenten für einige seiner Gerätelinien. Grund soll eine Mischung aus einem Nachfragetief und nach wie vor chaotischen Verhältnissen in der – vor allem chinesischen – Lieferkette des Unternehmens sein, heißt es in einem Bericht der japanischen Wirtschaftsnachrichtenagentur Nikkei. Demnach sind mindestens MacBooks, AirPods und Apple Watch betroffen. Die Situation sei "sehr chaotisch", wird ein Insider zitiert.

Im vierten Quartal – dem wichtigsten Jahresviertel für Apple – hatte es massive Produktionsprobleme in China gegeben, wo die Kommunistische Partei eine aggressive Zero-COVID-Politik fuhr. Apple musste dies öffentlich einräumen. Mittlerweile gab es hier zwar einen Kurswechsel, doch nun rollt eine massive Corona-Welle im Land, da viele Menschen unzureichend immunisiert sind. Immerhin soll die Produktion des iPhone 14 Pro mittlerweile wieder fast unter Volllast laufen. Allerdings fragt sich nun, ob Kunden jetzt noch kaufen wollen, nachdem das Weihnachtsgeschäft verpasst worden war.

Laut dem Nikkei-Bericht, der sich auf "Checks in der Lieferkette" stützt, soll Apple eine geringere Nachfrage als Grund für die Stornierungen von Bestellungen genannt haben. Gleichzeitig scheint es aber auch Befürchtungen zu geben, dass die Komponenten in der Supply Chain schlicht nicht verbaut werden können. Ein Manager eines Lieferanten für Apple (aber auch Samsung) teilte gegenüber Nikkei mit, es gebe nach wie vor Unterbrechungen in der Lieferkette. Alles in allem sei die Lage kompliziert.

Apple war eigentlich mit einem starken dritten Quartal ins Weihnachtsgeschäft gegangen. Das Unternehmen konnte die Umsätze bei Macs, Computeruhren und AirPods sowie beim iPhone steigern. Nur das iPad verlor aufgrund eines eher flauen Line-ups. Doch kurz darauf kam dann die Warnung, dass man beim iPhone 14 Pro und 14 Pro Max, den beliebtesten iPhone-Modellen des Jahres, in der einzigen Fabrik in Zhengzhou große Probleme hat. Diese legen sich erst jetzt vollständig.

Entsprechend hat Apple ein Nachfragehoch zu Weihnachten verpasst. Die Wall Street schaut nun gespannt auf die nächsten Quartalszahlen, die in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Der Schmerz scheint unterdessen bereits in Apples Aktienkurs eingepreist zu sein. So hatte Apple Ende Dezember ein 18-Monats-Tief zu verzeichnen. Gestern wiederum fiel der Marktwert unter 2 Billionen US-Dollar.

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(bsc)