Apple verliert App-Store-Manager, baut intern um – auch wegen DMA

Matt Fischer, zentraler Manager der App-Store-Gruppe bei Apple seit 2010, geht im Oktober. Der Konzern nutzt das zum großen Umbau – auch wegen der Regulierung.

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App-Store-Icon vor wolkigem Hintergrund

Icon des Apple App Store vor wolkigem Hintergrund.

(Bild: Tada Images / Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.

Apple plant größere Umbaumaßnahmen bei seinem App Store. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet, steht zum Oktober ein großer Managementwechsel an. Matthew "Matt" Fischer, seit 2010 für das App-Store-Geschäft zuständig und derzeit in der Position eines Vizepräsidenten, werde das Unternehmen dann verlassen. Apple nutze die Gelegenheit, das App-Store-Team aufzuspalten: Künftig soll es ein Team geben, das für Apples bestehenden App Store zuständig ist, sowie ein weiteres, dass sich um die sogenannten Alternative App Marketplaces kümmert. Zu deren Errichtung ist Apple unter anderem durch die Regulierung im Rahmen des EU-Gesetzes Digital Markets Act (DMA) verpflichtet.

Oberster Boss des App Store bleibt der Apple-Fellow und frühere Marketingchef Phil Schiller, von dem die Spaltung nun auch auszugehen scheint. Fischer war insgesamt 21 Jahre bei Apple tätig. Er habe schon seit einiger Zeit darüber nachgedacht, "unsere fantastische Firma" zu verlassen. "Und da wir auch das Team umstrukturieren, um neue Herausforderungen und Chancen besser bewältigen zu können, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um den Staffelstab an zwei hervorragende Führungskräfte in meinem Team weiterzugeben."

Deren Namen sind Carson Oliver, der aktuell die Position eines "Senior Director" bekleidet, sowie Ann Thai, Direktorin, die für App-Store-Funktionen wie die Suche verantwortlich ist. Oliver wird den "alten" App Store übernehmen, Thai für die alternativen Vertriebswege verantwortlich zeichnen, zu denen wohl auch die neuen, alternativen Bezahlmethoden zählen, die Apple anbieten muss. Für Apple geht es um viel Geld: Momentan soll allein durch den App Store pro Jahr ein Umsatz von 20 Milliarden US-Dollar entstehen. Das Dienstegeschäft wächst jedes Jahr und hilft Apple, Wachstumsschwächen etwa beim iPhone auszugleichen.

Fischer war auch für Apple Arcade verantwortlich – wer den Spieleabodienst übernimmt, bleibt unklar. Zuletzt hatten sich hier Spieleentwickler über eine mangelhafte Betreuung beschwert. Der Manager war eigentlich 2003 zu Apple gekommen, um dort das iTunes-Marketing zu leiten. Ab 2010 begann dann seine Zeit im App-Store-Bereich, wo er zuletzt an Schiller berichtet haben soll.

Apple passt sein Geschäftsmodell im App Store nach und nach an die Regulierung an. So gibt es seit diesem Jahr die Möglichkeit, alternative App-Marktplätze zu etablieren, wofür der Konzern aber Gebühren kassiert. Ein echtes Sideloading ist nur wenigen App-Anbietern möglich, da Apple dies an hohe Downloadzahlen knüpft. Unternehmen wie Epic oder Spotify, die sich seit Jahren für die Regulierung des App Store einsetzen, sind frustriert und werfen Apple vor, den DMA mit verschiedenen Taktiken zu umgehen. Die EU-Kommission wiederum untersucht Apple weiter und droht mit hohen Strafzahlungen.

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(bsc)