Apples Autounfallerkennung schlägt auch bei Achterbahnfahrten an

Freizeitparks in den USA melden Probleme mit dem neuen Sicherheitsfeature in Apple Watch und iPhone: Auf dem Rollercoaster gehen Unfallmeldungen heraus.

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Apples Crash-Erkennung auf einem iPhone

Apples Crash-Erkennung auf einem iPhone.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Die sogenannte Crash Detection in iPhone 14, 14 Plus, 14 Pro, 14 Pro Max sowie Apple Watch Series 8, Apple Watch Ultra und Apple Watch SE 2 aktiviert sich offenbar unter Umständen auch auf der Kirmes und im Freizeitpark. Wie das Wall Street Journal berichtet, soll es in verschiedenen solchen Orten der USA von Nutzern eigentlich unerwünschte Anrufe an Nordrufzentralen gegeben haben, so etwa in Warren County nahe Cincinnati, wo der "Kings Island Amusement Park" liegt. Auch aus dem Park "Six Flags Great America" in der Nähe von Chicago kommen solche Meldungen.

Erkennt das iPhone einen Autounfall, gibt es dem User noch zehn Sekunden Zeit, um einen automatisierten Anruf an eine Notrufzentrale abzubrechen. Geschieht dies nicht, wird die Information samt Standort automatisch abgesetzt. Hat man einen Notfallkontakt hinterlegt, wird auch dieser informiert. Zuletzt hatte es eher Meldungen gegeben, laut denen die Crash-Erkennung manchmal nicht wie gewünscht funktioniert – insbesondere in stehenden Fahrzeugen. Dass sie zu häufig anschlägt, galt zunächst nicht als Problem.

Was genau dazu führt, dass ausgerechnet die Fahrt auf der Achterbahn die Erkennung auslöst, bleibt unklar. Der Benutzer befindet sich schließlich definitiv nicht in einem Auto, was per Bluetooth- oder CarPlay-Verbindung detektiert werden könnte. Auch die Umgebungsgeräusche dürften nicht denen eines Autounfalls entsprechen – womöglich aber die messbare Beschleunigung. Die neuen Apple-Geräte haben dazu ein nochmals sensibleres Akzelerometer samt insgesamt verbesserter Sensorik erhalten.

Eine Achterbahn kann hohe Beschleunigungs- und Fliehkräfte entwickeln. Apple gab gegenüber dem Wall Street Journal an, man habe die Funktion mit über einer Million Stunden an Unfalldaten, echten Fahrten sowie Crash-Tests im Labor überprüft. Sie sei "extrem genau" beim Erkennen von schweren Unfällen. Sie sei zudem darauf optimiert, keine falsch positiven Resultate zu liefern. Wie verbreitet das Problem ist, bleibt unklar; es dürfte aber häufiger auftreten, je stärker sich die neuen Uhren und Smartphones verbreiten. Apple wolle sie mit der Zeit weiter verbessern, hieß es weiter.

Weitere unerwünschte Benachrichtigungen soll es unter anderem gegeben haben, wenn sich das iPhone bei Fahrten vom Fahrzeug löst oder es aus dem Fenster fiel. Bei einem Motorradfahrer in New York kam es dabei zu unangenehmen Situationen, nachdem sich sein iPhone von seinem Gefährt gelöst hatte.

Bei Achterbahnfahrten sind Smartphones eigentlich sowieso nicht erlaubt – nicht wegen möglicher Notrufe, sondern weil die Gefahr besteht, dass den Gästen ihr Gerät aus der Hand fällt und es andere Personen trifft. Dies sollte man definitiv beherzigen – nicht nur, bis Apple seinen Algorithmus optimiert. Alternativ kann man Uhr und Smartphone auch in den Flugmodus schalten, der Notrufe eigentlich verhindern sollte. Zudem kann man die Unfallerkennung selbst auch abschalten.

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(bsc)