Ausprobiert: Alfa Romeo MiTo 1.4 16V DCT

Öffentlich kaum beachtet hat Fiat Power­train ein eigenes Doppel­kupplungs­getriebe entwickelt. Aus­gerechnet der kleine Alfa Mito kommt als erstes Konzern­modell in seinen Genuss – wir haben ihn gefahren

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Hier kommt der Alfa Romeo MiTo 1.4 16V MultiAir mit neuem Doppelkupplungsgetriebe.
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  • pho
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Mailand, 29. Oktober 2010 – Scheinbar still und heimlich hat die Powertrain-Sparte von Fiat ein Doppelkupplungsgetriebe entwickelt, Respekt. Es wird aber nicht etwa "von oben her" in den Markt eingeführt, sondern ausgerechnet der kleine Alfa Romeo MiTo macht den Anfang – die Giulietta folgt etwas später. Nach der hoch­interessanten "MultiAir"-Ventilsteuerung ist das neue Doppel­kupplungs­getriebe bereits das zweite technische Ausrufezeichen der Italiener in kurzer Zeit. Der MiTo 1.4 16V DCT trägt beides unter der Haube und bietet damit einen der modernsten Großserienantriebe. Wir konnten ihn in Italien erstmals fahren.

Doch bevor wir uns dem sportlich-schicken Kleinwagen zuwenden, ein Blick auf die Technik. Im Unterschied zu Automatikgetrieben mit hydraulischem Drehmomentwandler erfolgt die Übertragung des Moments bei Doppelkupplungsgetrieben bekanntlich über eine von zwei Kupplungen, die zwei Teilgetriebe mit dem Antrieb verbinden. Die Gänge werden ohne Zugkraftunterbrechung gewechselt, indem die eine Kupplung schließt, während die andere öffnet.

Ausprobiert: Alfa Romeo MiTo 1.4 16V DCT (22 Bilder)

Hier kommt der Alfa Romeo MiTo 1.4 16V MultiAir mit neuem Doppelkupplungsgetriebe.

In der Fiat-Gruppe hat man sich nun ganz bewusst für ein "trockenes" Doppelkupplungsgetriebe entschieden. Anders als "nasse" Versionen, wie sie etwa VW und Audi für ihre drehmomentstarken Modelle verwenden, sind trockene Varianten wegen der Wärmeentwicklung bisher nur für Drehmomente bis zu zirka 250 Nm ausgelegt. So wird zum Beispiel im VW Golf 1.4 TSI ein Siebengang-Trocken-Doppelkupplungsgetriebe eingesetzt oder im Renault Mégane/Scénic ein trockenes 6-Gang-DKG von Getrag.

Die Fiat-Ingenieure haben es nun in vierjähriger Entwicklungsarbeit geschafft, solch ein Getriebe für Drehmomente bis zu 350 Nm auszulegen. Darüber hinaus ist das neue C635-Getriebe ("6" für sechs Gänge und "35" für 350 Nm Drehmoment) sehr kompakt und soll in Fahrzeugen des B- und C-Segments verwendet werden, welche die Fiat-Gruppe ja hauptsächlich anbietet.