Außenministerium sieht vorerst von OOXML ab

Solange Microsofts von der ISO normiertes Dokumentenformat nicht plattformunabhängig verfügbar ist, wird es im deutschen Außenministerium nicht verwendet.

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Das deutsche Außenministerium will Microsofts vorige Woche von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) standardisiertes Dokumentenformat OOXML nicht anwenden, solange es nicht plattformunabhängig verfügbar ist. Das melden die Open Source News des EU-Programms IDABC (Interoperabilität europaweiter elektronischer Behördendienste für öffentliche Verwaltungen, Unternehmen und Bürger). Sie zitieren Rolf Theodor Schuster, der für die IT in dem Ministerium verantwortlich ist. Schuster meint demnach, es müsse eine Opence-Source-Implementierung von OOXML geben, die ohne Einschränkung auf jeder Linux-Distribution verwendbar sei. Es genüge nicht, wenn Novell OOXML in seiner Linuxdistribution berücksichtige.

Auch werde das Außenministerium OOXML nicht für den Austausch von Dokumenten anwenden, solange das ISO-Format unterschiedlich interpretierbar sei. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt würden, OOXML dennoch De-fakto-Format für elektronische Dokumente werde, könne das Ministerium gezwungen sein, zu Microsoft Windows zurückzukehren. Doch das würde der Wahlfreiheit entgegenstehen und eine Gefahr für den Wettbewerb in der IT-Branche darstellen.

Das Außenministerium gilt in der Bundesregierung bei der Anwendung von Open Source als führend. Es ist dabei, sämtliche 11.000 Desktop-PCs auf Linux umzustellen. Die Migration soll im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Im März wurde es von der Free Software Foundation Europe (FSFE) und dem Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur (FFII) für seinen Einsatz für offene Standards wie das vor OOXML bereits ISO-normierte Open Document Format (ODF) ausgezeichnet.

Siehe zu den Dokumentenformaten und ihrer Standardisierung auch: