Autodiebstahl mit AirTags: Kanadische Ganoven markieren teure Autos

Bereits zuvor gab es Berichte, dass Ganoven Bluetooth-Tracker verwenden, um interessante Klaukandidaten zu finden. In Montreal kam es nun zu mehreren Fällen.

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AirTag

Ein AirTag von Apple.

(Bild: tre / Mac&i)

Lesezeit: 2 Min.

Behörden im amerikanischen Bundesstaat Vermont haben Besitzer teurer Fahrzeugmodelle vor einem unerwünschten Tracking mittels Apple-AirTag gewarnt. Dabei scheinen Diebe zu versuchen, die Autos vorab zu markieren, um sie später entwenden zu können, berichten Lokalsender in Burlington. Bei den Fällen waren Amerikaner über die Grenze ins kanadische Montreal gefahren. Später erhielten sie eine Warnung auf ihr iPhone, dass ihnen ein unbekannter Tracker folgt.

Wie die Polizei in Burlington mitteilte, gab es im März mindestens zwei Berichte von Betroffenen. Eines der Opfer, Ethan Yang, sagte dem Sender WCAX, er habe Familienmitglieder in Montreal besucht. "Als ich auf dem Rückweg war und gerade die Grenze überqueren wollte, meldete mir mein Telefon, dass es da wohl ein Trackinggerät gibt." Er habe die Benachrichtigung dann bestätigt und konnte einen AirTag an seinem Auto auffinden, nachdem er diesen vom iPhone aus zum Piepen gebracht hatte. "Ich war sofort besorgt und verängstigt, anfangs aber einfach nur verwirrt."

Den Behörden zufolge ist denkbar, dass Kriminelle das Auto zunächst nur identifizieren wollten, um es dann später im Rahmen eines Autodiebstahlringes zu entwenden und ins Ausland zu verschiffen. Wie dies konkret abgelaufen wäre, blieb im Dunkeln. In früheren Jahren hatten Diebe in Montreal Autos geklaut und dann nach Afrika oder Russland verschifft. Nutzer sollten sich über die Möglichkeiten, Tracker wie AirTags aufzufinden, informieren, hieß es weiter. Apple selbst hat dazu besagte Warnfunktion, Tracker anderer Anbieter lassen sich auf dem iPhone mit der Software AirGuard auffinden.

Momentan ist noch das Problem, dass es an einheitlichen Standards fehlt. Apple und Google wollen allerdings beim "Wo ist?"-Netzwerk kooperieren und Geräte künftig gegenseitig auffinden und Warnungen aussprechen. So soll eine entsprechende Funktion bereits Teil von iOS 17.5 werden, das in den kommenden Wochen erscheinen dürfte. Einen gemeinsamen Standard gibt es bereits seit Dezember 2023, doch an der Umsetzung haperte es zunächst.

Auf dem iPhone sollen dann demnächst Warnmeldungen erscheinen. Zu den Strings, die in iOS 17.5 entdeckt wurden, gehört die Information, dass ein Objekt "nicht für das Apple-Wo-ist?-Netzwerk zertifiziert ist". Nutzer können den Tracker dann deaktivieren und "verhindern, dass er seinen Standort an den Besitzer weitergibt".

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(bsc)