BMW: Lieferkette in China soll klimafreundlicher werden

Das meiste klimaschädliche CO2 entsteht bei der Herstellung, sagt BMW. Die Lieferketten in China sollen entsprechend getrimmt werden.

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Die Produktion eines BMW iX.

(Bild: BMW)

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  • dpa

Im Kampf gegen den Klimawandel nimmt sich BMW auf seinem größten Markt in China weitreichende Ziele zur Verringerung der Emissionen über die ganze Lieferkette vor. Wie China-Chef Jochen Goller am Donnerstag auf einem Spitzentreffen des Münchner Autobauers zu Nachhaltigkeit in Peking ankündigte, will BMW den CO2-Ausstoß zusammen mit den chinesischen Zulieferern über die ganze Beschaffungskette bis 2030 um 20 Prozent im Vergleich zu 2019 reduzieren.

"Wir müssen auf die gesamte Wertschöpfung schauen", sagte Goller am Rande der Konferenz der dpa. Die "Mehrheit der Emissionen" stamme aus der Lieferkette vor der Produktion. "Viele Leute glauben, dass die größte Emissionsquelle das Auto ist. Aber über den ganzen Kreislauf betrachtet, hinterlässt die Lieferkette den größten CO2-Fußabdruck."

Das 20-Prozent-Ziel gilt nach Darstellung von Goller als ehrgeizig, weil durch die Wende zur Elektromobilität und Umstellung auf die Produktion von Batterien eigentlich ein Zuwachs um 40 Prozent erwartet wird, wenn nichts getan würde. "Erstens wollen wir diesen Zuwachs nicht akzeptieren, zweitens wollen wir darunter gehen."

Der Betrieb der BMW-Werke in China soll bis Ende des Jahres kohlendioxidneutral werden. Auch soll der CO2-AusstoĂź in der eigenen Produktion bis 2030 um 80 Prozent verringert werden, kĂĽndigte Goller auf dem Treffen an, an dem hohe chinesische Umweltvertreter und Kooperationspartner wie der Batteriehersteller CATL und der staatliche Stromversorger State Grid teilnahmen.

Als bevölkerungsreichstes Land der Welt ist China auch der größte CO2-Produzent, will aber bis 2060 kohlendioxidneutral werden. Das bedeutet, dass kein Kohlendioxid ausgestoßen wird oder die CO2-Emissionen vollständig kompensiert werden. Chinas Ausstoß soll auch vor 2030 seinen Höhepunkt erreichen, wofür eine Transformation der zweitgrößten Volkswirtschaft eingeleitet werden muss.

So forciert China die Nutzung von Elektrofahrzeugen, deren Absatz auf dem weltgrößten Automarkt rasant steigt. Bis 2023 wollen die Münchner zwölf vollelektrische Modelle in allen Segmenten der Marken BMW und Mini in China auf den Markt bringen. E-Autos sollen dann rund ein Viertel des gesamten Absatzes in China ausmachen. "Wir sind ziemlich optimistisch, was batteriebetriebene Autos angeht."

Der Gesamtmarkt in China, wo BMW jedes dritte Auto weltweit verkauft, entwickelt sich in diesem Jahr schon ziemlich stark. Für die Premiumautos erwartet Goller einen Zuwachs um möglicherweise rund zehn Prozent. Doch der Markt für Autos mit alternativen Antrieben werde "noch bedeutend schneller" wachsen. Bis Jahresende wird BMW über eine Handy-App rund 360.000 Ladestationen verschiedener Partner in China bündeln. Mit der App kann man die Stationen finden und den Strom bezahlen.

Global will BMW bis Ende des Jahres insgesamt rund eine Million Autos mit alternativen Antrieben verkauft haben. In China waren es über die vergangenen Jahre bisher rund 100.000. Bis 2025 strebt BMW weltweit den Absatz von dann insgesamt zwei Millionen E-Autos an – bis 2030 sollen es zusammen etwa zehn Millionen werden.

BMW iX (19 Bilder)

Der iX ist nur etwa vier Zentimeter länger und höher als ein X5, aber nicht nur optisch von höherem Gewicht.

(Bild: alle BMW )

(olb)