BMW wehrt sich gegen Vorwurf der Abgasmanipulation​
Das Kraftfahrt-Bundesamt hat BMW vorgeworfen, Abgaswerte geschönt zu haben. Nun wehrt sich der Konzern.​
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Das KBA wirft BMW vor, Abgaswerte des X3 manipuliert zu haben. Nun wehrt sich die Firma dagegen.
(Bild: BMW)
- Martin Franz
- mit Material der dpa
Der Abgasbetrug hat die Autobranche vielerorts heftig durchgeschüttelt und die Transformation bei der Fahrenergie beschleunigt. BMW ist bislang weitgehend unbeschadet durch diese Affäre gekommen. Im Februar 2024 warf das Kraftfahrt-Bundesamt dem Konzern vor, in einem konkreten Modell Abgaswerte manipuliert zu haben. Dagegen hat BMW nun Widerspruch eingelegt.
Vorwurf des KBA
Das KBA hatte BMW am 20. Februar 2024 unzulässige Abschalteinrichtungen bei zwei älteren BMW X3-Modellen mit Zweiliter-Dieselmotor bescheinigt. Konkret betroffen sind die Baujahre 2010 bis 2014 und der Dieselmotor N47D20, der im X3 xDrive20d und sDrive18d verbaut wurde. In Deutschland sind rund 33.000 dieser Fahrzeuge noch zugelassen, in Europa sollen es bis zu 150.000 sein. Der Vorwurf des KBA: Die Motorsteuerung reduziere die Wirksamkeit der Abgasnachbehandlung bei eingeschalteter Klimaanlage und bei Außentemperaturen innerhalb des normalen Betriebsbereichs. "Die Fahrzeuge reduzieren damit in unzulässiger Weise die Wirksamkeit ihrer Schadstoffminderung gegen Stickoxide", hieß es in der Mitteilung des KBA.
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BMW kooperiert
BMW kooperiert laut KBA mit der Behörde, um die beanstandete Funktion abzustellen. Die Entscheidung ist jedoch nicht rechtskräftig. BMW wehrt sich seit jeher gegen den Vorwurf bewusster Abgasmanipulation. Aus dem großen Abgasbetrug des Jahres 2015, der Volkswagen und Daimler in große Bedrängnis gebracht hatte, war BMW weitestgehend unbeschadet hervorgegangen: Die Staatsanwaltschaft München I hatte dem Konzern im Jahr 2019 wegen Mängeln der Qualitätssicherung bei knapp 8000 Autos ein vergleichsweise geringes Bußgeld von 8,5 Millionen Euro auferlegt, jedoch keinen Betrug festgestellt.
Geht es um mehr?
Im aktuellen Fall muss BMW seinen Einspruch gegenüber dem KBA begründen. Das kann beispielsweise durch eigene Tests geschehen. Wenn der Konzern sich Hoffnungen darauf macht, in dieser Sache straffrei auszugehen, müsste er bei internen Untersuchen zu dem Schluss gekommen sein, die Sicht des Kraftfahrt-Bundesamtes glaubhaft widerlegen zu können. Für BMW könnte es um weit mehr gehen als um die beiden X3-Varianten. Schließlich wurde diese Maschine in fast alle Baureihen des Konzerns eingebaut. Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass sich der Vorwurf des KBA einfach auf anderen Modelle übertragen lässt. Komplett auszuschließen ist es aber auch nicht.
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(mfz)