Bericht: Apple-Watch-SiPs kommen nun aus den USA

Das "Onshoring" bestimmter wichtiger Komponenten setzt sich bei Apple fort: Nun sollen auch die System-in-a-Packages der Computeruhr des Konzerns darunter sein.

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Person mit einer Apple Watch

Person mit einer Apple Watch: Bislang kommen die verbauten Chips noch aus Taiwan, doch das ändert sich gerade.

(Bild: mpohodzhay / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Nach dem älteren A16-SoC aus iPhone 14 Pro und iPhone 15 soll Apple nun eine weitere Chipproduktreihe in das Werk von TSMC in Arizona geholt haben. Das berichtet der in Taiwan beheimatete Technikjournalist Tim Culpan in seinem Newsletter. Den Angaben zufolge handelt es sich dabei um ein System-in-a-Package (SiP) aus der Apple Watch, genauer gesagt offenbar um den S9. Dieser steckt unter anderem in der Apple Watch Series 9 und der Ultra 2 (beide von 2023). Apple hatte mit der Apple Watch Series 10 im September zuletzt den S10 eingeführt, der etwas energieeffizienter sein soll. Dieser wird offenbar weiterhin bei TSMC in Taiwan hergestellt.

Apple setzt mit dem Produktionsstart seine Versuche eines umfassenden Onshoring der Herstellung wichtiger Komponenten fort. Allerdings bleibt unklar, um welche Stückzahlen es sich handelt. Culpan ist sich zudem nur "zu 99 Prozent" sicher, dass es sich um das S9-SiP handelt, allerdings wäre alles andere eher ungewöhnlich. Hinzu kommt, dass das S9 selbst auf dem A16 Bionic (im N4P-Prozess) basiert, der ja wie erwähnt bereits in Arizona gebaut werden soll.

Weder TSMC noch Apple bestätigten den Bericht. Zuletzt war es zumindest öffentlich recht ruhig um die Fabrik in Arizona geworden. Eine Feier mit US-Präsident Joe Biden wurde im Dezember abgesagt, nachdem dessen Partei bei den Wahlen verloren hatte. TSMC bereitet derzeit laut Culpan ein (offenbar erstes) Verwaltungsratstreffen in den USA vor. Es ist für Februar geplant und hätte hohen symbolischen Wert. Ob der neue US-Präsident Donald Trump zu diesem Anlass erscheint, ist unklar.

Zwar baut TSMC die Fertigung in Arizona weiter aus. Allerdings sollen die schnellsten und modernsten Chips samt ihrer Produktionsprozesse weiterhin der Heimat Taiwan vorbehalten bleiben. Zudem ist auch die Stückzahl im N4P-Prozess angeblich begrenzt. Auch den A16 Bionic produziert TSMC demnach noch häufiger in Taiwan als in Arizona.

Hinzu kommt eine große Abhängigkeit von Kräften aus der Heimat von TSMC: Berichten zufolge kommt die Hälfte der Mitarbeiter der Fab in Arizona aus Taiwan. Die New York Times berichtete Ende Dezember ausführlich von einem "Tiny Taipei", das in der Region um Phoenix entstanden sei. Tausende Menschen aus Taiwan arbeiteten mittlerweile bei TSMC und seinen Lieferanten.

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(bsc)