Elektroautos in China wieder stark gefragt​
In China wurden im Oktober deutlich mehr Autos verkauft als zuvor. Die Regierung setzte Anreize, die offenbar Wirkung zeigen.​

Elektroautos aus China holen technologisch auf. Der BYD Seal zeigte im Test noch eine schwache Ladeleistung, doch mit einem Update soll sich das deutlich ändern.
(Bild: Christoph M. Schwarzer)
- dpa
Der Automarkt in China stand phasenweise in diesem Jahr unter Druck. Die Gesamtzahl der Neuzulassungen war nicht so stark gestiegen, wie Analysten das angenommen hatten. Allerdings verändert sich das Kaufverhalten der Neuwagenkunden in China. Statt zum Verbrenner greifen sie zunehmend zum E-Antrieb.
Die Pkw-Verkäufe seien im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16 Prozent auf 2,36 Millionen Stück gestiegen, teilte der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) mit. Vor rund zwei Wochen schätzte der Lobbyverband noch ein Plus von gut acht Prozent. In den Vormonaten trat der Gesamtmarkt bei deutlich steigenden Verkäufen von Elektroantrieben insgesamt mehr oder weniger auf der Stelle. Die chinesische Regierung sorgte mit erhöhten Kaufanreizen für Elektroautos für Schwung. Im Oktober schnellten die Elektroverkäufe um rund zwei Drittel auf 1,28 Millionen in die Höhe.
Subventionen fĂĽr Tausch
Wer in China ein altes Auto abgibt und einen Neuwagen mit batterieelektrischem Antrieb oder eines mit Hybridantrieb kauft, erhält inzwischen einen staatlichen Zuschuss von 20.000 Yuan. Das entspricht derzeit etwa 2600 Euro. Bisher war der Zuschuss nur halb so groß. Wer sein altes Auto gegen einen Neuwagen mit Verbrenner eintauscht, der weniger als zwei Liter Hubraum hat, erhält einen Zuschuss von 15.000 Yuan (1950 Euro). Zuvor waren es 7000 Yuan (910 Euro). Die Regelung gilt unverändert für Autos mit Verbrenner, deren Abgaswerte nur dem chinesischen "Standard 3" oder weniger entsprechen. Besitzer von Elektro- und Hybridautos, die vor dem 30. April 2018 erstmals zugelassen wurden, können die erweiterte Kaufunterstützung ebenfalls nutzen.
Einheimische Konkurrenz vor Ort
Der chinesische Markt ist für die deutschen Autokonzerne Volkswagen (samt den Konzernmarken Audi und Porsche), BMW und Mercedes-Benz sehr wichtig. Zuletzt hatten die Deutschen beim einstigen Wachstumsgarant aber Probleme: Bei den chinesischen Kunden sitzt das Geld wegen der schwierigen Wirtschaftslage des Landes derzeit nicht mehr so locker wie in früheren Zeiten. Zudem gibt es zunehmende Konkurrenz durch chinesische Anbieter von Elektroautos, die auch mit niedrigen Preisen Käufer anlocken.
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(mfz)