DRAM-Hersteller weichen auf NAND-Flash aus, DDR2-Preisanstieg geht weiter

Nach Erkenntnissen der Gartner-Marktforscher haben sich DRAM-Hersteller im vergangenen Jahr mit der NAND-Flash-Produktion über Wasser gehalten.

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Im Jahr 2005 ist der weltweite Umsatz mit DRAM-Speicherchips – entgegen früheren Vorhersagen der Firma iSuppli – nach Erkenntnissen der Gartner-Marktforscher um 5 Prozent auf rund 25 Milliarden US-Dollar gesunken. Gleichzeitig ist der Ausstoß an Speicherchips enorm gewachsen – die Preise für DRAM-Bausteine sind vor allem wegen der in den vergangenen Jahren aufgebauten, riesigen Überkapazitäten extrem eingebrochen.

Diese Entwicklung hat einigen Speicherchip-Herstellern, etwa Infineon, die Erträge verhagelt. Die Produktionsanlagen für DRAM-Bausteine lassen sich allerdings vergleichsweise einfach auf die Fertigung von NAND-Flash-Speicherchips umrüsten, sofern man das Know-how und die Lizenzen für solche nichtflüchtigen Bausteine hat, die in enormen Stückzahlen in USB-Speicherstäbchen, MP3-Playern, Handys, PDAs oder mobilen Spielkonsolen zum Einsatz kommen. Die größten DRAM-Hersteller Samsung (ohnehin auch schon NAND-Flash-Marktführer), Hynix und Micron haben laut Gartner allesamt erhebliche Teile ihrer DRAM-Anlagen für NAND umgewidmet. Dadurch ist das Angebot an SDRAMs in aktueller DDR2-Ausführung bereits geschrumpft, die Preise haben angezogen. Nach Einschätzung mehrerer Beobachter sollen die Engpässe in der DDR2-Versorgung noch mindestens im gesamten ersten Quartal andauern.

Durch den Teil-Umstieg auf NAND-Produktion konnten die großen DRAM-Firmen also zwar ihre Erträge verbessern und die DDR2-Preise steigern, Gartner warnt Anleger aber vor einer Euphorie: Die Speicherpreise sollen nicht so stark steigen, dass dauerhaft hohe Profite der DRAM-Hersteller zu erwarten wären. Auch die Einführung der neuen Windows-Version Vista, die höheren PC-Speicherausbau verlangt als Windows XP, soll keine dramatischen Speicherpreissteigerungen verursachen. Vor eineinhalb Jahren hatte iSuppli für das Jahr 2006 eine Schrumpfung des DRAM-Marktes vorhergesagt. (ciw)