DUH beantragt höhere Parkgebühren für große Autos in 150 Städten

Die Deutsche Umwelthilfe hat in 150 Städten Anträge gestellt, um die Kommunen zu höheren Parkgebühren für SUV und besserer Parkraumüberwachung zu bewegen.

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BMW x2 Hybrid​

BMWs x2 Hybrid.

(Bild: heise Autos / fpi)

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Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert nach dem Pariser Vorbild weiter höhere Parkgebühren für SUVs in einigen deutschen Städten. Der gemeinnützige und politisch unabhängige Verein hat in 150 Städten Anträge gestellt, denen zufolge diese Kommunen mehr gegen geparkte SUV unternehmen sollen. Konkret will die DUH höhere Parkgebühren für solche Fahrzeuge sowie die konsequente Kontrolle und Ahndung missbräuchlichen Parkens über markierte Flächen hinaus.

Der Verein nimmt für sich in Anspruch, mit diesen Anträgen für 19.000 betroffene Bürger zu sprechen, die an einer Unterschriftenaktion der DUH zu Beginn des Jahres teilgenommen haben. Ins Leben rief die DUH diese Aktion, nachdem Paris entsprechende Maßnahmen zur Einschränkung des Parkens schwerer Wagen im Innenstadtgebiet ergriffen hatte. Die Anträge gingen in Städten ein, die von den Unterstützern am häufigsten genannt wurden.

Am fünften Februar 2024 beschloss Paris nach einem Bürgerentscheid, die Parkgebühren für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen Gewicht ab dem ersten September 2024 deutlich zu erhöhen. Das betrifft insbesondere SUVs, die typischerweise zu den größeren und schwereren Autos gehören.

Die DUH zitiert dazu Zahlen der umweltorientierten Organisation für nachhaltig(eren) Verkehr, Transport & Environment (T & E). Diese besagen, dass neu zugelassene Autos in Europa in den vergangenen 20 Jahren im Schnitt zehn Zentimeter breiter wurden, mit Deutschland als Spitzenreiter. Dazu brauchen sie selbstverständlich keine SUV zu sein. Solche Fahrzeuge blockierten laut DUH zunehmend Gehwege und Grünflächen und gefährden Menschen, die zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind. Als Ausweg sieht der Verein Größen- und Gewichtsvorgaben für Pkw, wie sie für schwere Nutzfahrzeuge längst üblich sind.

Eine höhere Gebühr für größere Autos sei auf kommunaler Ebene möglich, wie Tübingen beweise, meint die DUH. Dort kostet ein Bewohnerparkausweis für besonders große Autos 50 Prozent mehr als die Standardgebühr. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hingegen hält eine Staffelung von Parkgebühren nach Fahrzeuggröße für schwer umzusetzen. Das Bundesverwaltungsgericht hat 2023 eine allzu starke Ungleichbehandlung durch Gebührensprünge orientiert an der Fahrzeuglänge als rechtswidrig ausgeschlossen.

(fpi)