Daimler könnte 2000 IT-Jobs auslagern

Berichte zitieren aus einem Brandbrief des Daimler-Betriebsrats, laut dem die Konzernführung weltweit 2000 IT-Jobs an Fremdfirmen auslagern will.

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Daimler könnte 2000 IT-Jobs auslagern

(Bild: rkl_foto / Shutterstock.com)

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Autohersteller Daimler will laut Berichten der Wirtschaftspresse 2000 Stellen in der konzerneigenen IT abbauen. Die Berichte berufen sich dabei auf einen Brandbrief des Daimler-Betriebsrats, laut dem "wesentliche Servicefunktionen" der IT-Abteilung bis 2021 ausgegliedert werden sollen.

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In Deutschland könnten davon 900 Stellen betroffen sein. Die Beschäftigten sollen demnach an Fremdfirmen übergeben werden. Dem Handelsblatt zufolge wolle Daimler so IT-Prozesse unter dem Motto "Twice as Fast" deutlich verschlanken. Der Nutzen dieser Maßnahme sei "fragwürdig", zitiert das Manager-Magazin aus dem Brief der Betriebsräte. Über die IT hinaus solle auch die bereits überarbeitete Konzernstruktur weiter gestrafft werden und die Auslagerung administrativer Jobs geprüft werden.

Daimler hat den Job-Abbau in der IT auf Anfrage weder bestätigt noch verneint. Das Unternehmen sei stets bestrebt, die eigene Wettbewerbsfähigkeit auszubauen, Kosten zu sparen und "noch effizienter zu werden", erklärte eine Sprecherin. Dafür führe man auch Gespräche "in engem Austausch mit den Arbeitnehmervertretern". Zudem verwies die Sprecherin auf die Beschäftigungsgarantie aus der "Zukunftssicherung 2020", die deutsche Angestellte vor betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2029 schütze. Der Daimler-Betriebsrat nahm auf Anfrage von heise online bislang noch keine Stellung.

Schon vor der Coronakrise hatte Daimler einen Personalabbau von weltweit 10.000 Stellen angekündigt. Einem Bericht des Handelsblatts zufolge setzte Daimler-Chef Ola Källenius nach Ausbruch der Pandemie das Ziel auf 15.000 Stellen hoch – Daimler bestätigte die Zahl aber nicht. Im Mai wurde dann bekannt, dass die Daimlerführung erwägt, Teile der konzerneigenen IT auszulagern und sich ganz auf Software-Entwicklung zu konzentrieren. Der Betriebsrat erklärte damals, dass der Konzern die Beschäftigten über die Überlegungen informiert habe. Es gehe um Hardware, Netzwerke und den User Help Desk.

Ein Betriebsratssprecher hatte betonte, das Unternehmen könne keinen Mitarbeiter zwingen, zu einem anderen Arbeitgeber zu wechseln. Aus Mitarbeiterkreisen hieß es, Daimlers Chief Information Officer Jan Brecht wolle große Teile der IT mit "Tausenden Mitarbeitern" schrittweise outsourcen. Weder Betriebsrat noch Unternehmen hatten Zahlen genannt, wie viele Angestellte betroffen sein könnten.

(axk)