TSMC reicht Beschwerde gegen chinesischen Konkurrenten ein

Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger TSMC beschwert sich bei der US-Wettbewerbsaufsicht über den Konkurrenten SMIC; dieser soll TSMC-Patente verletzt und geheime Informationen ausspioniert haben.

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Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger TSMC beschwert sich bei der US-Wettbewerbsaufsicht über den Konkurrenten SMIC.

Bereits im Dezember vergangenen Jahres hat der taiwanische Chipfertigungs-Marktführer TSMC (Taiwan Semiconductor Maufacturing Corporation) seinen schnell wachsenden Konkurrenten SMIC (Semiconductor Manufacturing International) verklagt; dieser soll TSMC-Patente verletzt und geheime Informationen ausspioniert haben. Nun reichte TSMC auch bei der US-Wettbewerbskommission ITC (International Trade Commission) eine Beschwerde gegen SMIC ein.

Sowohl in Taiwan als auch in China hat die Halbleiterfertigung große strategische Bedeutung für die Wirtschaftspolitik. Dabei gibt es enge Verflechtungen zwischen Staat und Industrie einerseits und andererseits zwischen den Firmen untereinander: SMIC-Chef Richard (Ru Gin) Chang war 20 Jahre bei Texas Instruments und leitete die taiwanische WSMC, aus der zusammen mit ehemaligen Fertigungsstätten des taiwanischen Firmenkonglomerats Acer schließlich die heutige TSMC entstand. An TSMC hat der taiwanische Staat Anteile und ermöglichte dem Unternehmen in schwierigen Zeiten steuerliche Ausweichmöglichkeiten. TSMC selbst hat wiederum großes Interesse an Investitionen auf dem chinesischen Festland, wenn dies möglicherweise durch die aktuellen Versorgungsprobleme bei Strom und Wasser auch etwas gedämpft wurde.

SMIC wurde erst 2000 gegründet, Anteile des Unternehmens sind mittlerweile auch an der New Yorker Börse im Handel. Mit dem Kapital finanziert SMIC unter anderem den Bau eines 300-mm-Wafer-Werkes nahe Peking, daneben sind drei 200-mm-Werke in Shanghai und das ehemalige Motorola-Werk in Tianjin in Betrieb. SMIC kooperiert mit ausländischen Partnern wie Infineon. Das Management besteht aus internationalen Spezialisten, etwa auch aus den USA und Japan, die langjährige Erfahrungen von Firmen wie Motorola, Infineon, Texas Instruments oder Toshiba einbringen. Außerdem haben Venture-Capital-Firmen wie Walden Geld und Knowhow in SMIC investiert. (ciw)