Edzard Reuter, ehemaliger Daimler-Chef, ist tot
Edzard Reuter ist tot. Der Vorstandsvorsitzende der Daimler-Benz AG von 1987 bis 1995 starb am 27. Oktober im Alter von 96 Jahren in Stuttgart.
Edzard Reuter ist tot. Der frĂĽhere Chef von Daimler starb am 27. Oktober im Alter von 96 Jahren in Stuttgart, teilte die Helga und Edzard Reuter-Stiftung mit.
Reuter ist der Sohn des legendären Berliner Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter ("Schaut auf diese Stadt!"). Nach dem Studium der Mathematik, Physik und Jura in Berlin und Göttingen wurde Edzard Reuter 1953 Assistent am Lehrstuhl für öffentliches Recht der Freien Universität Berlin. Er übernahm später leitende Funktionen bei der Universum Film AG und der Bertelsmann-Gruppe.
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1964 kam Reuter zur Daimler-Benz AG. Nachdem er 1973 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied geworden war, erhielt er 1976 einen ordentlichen Sitz im Vorstand. Ab 1987 war er stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes, im September des gleichen Jahres bis Mai 1995 Vorsitzender des Vorstandes der Daimler-Benz AG.
Unter Reuter sollte Daimler-Benz zu einem "integrierten Technologiekonzern" werden. Seit 1985 wurden dazu Anteile an der Motoren- und Turbinen-Union (MTU) und das Luft- und Raumfahrtunternehmen Dornier erworben. Daimler sicherte sich zudem den maroden Elektrokonzerns AEG sowie die Anteilsmehrheit an Messerschmitt-Bölkow-Blohm. Daraus wurde mit anderen Beteiligungen das Luft- und Raufahrtunternehmen DASA. 1992 beteiligte sich Daimler am Flugzeughersteller Fokker. Der Bau der 1989 fertiggestellten, von den Angestellten aber nie wirklich akzeptierte Firmenzentrale ("Bullshit Castle") ging ebenfalls auf das Betreiben Reuters zurück.
Die Helga und Edzard Reuter-Stiftung setzt sich für ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher ethnischer, religiöser oder kultureller Herkunft ein.
(fpi)