Die nächste Absage für den Telekom-Chefposten

Klaus Zumwinkel, Erwin Staudt, Ulrich Schumacher, Werner Müller, Gottfried Dutiné -- die neueste Liste der Absagen und Dementis, die von in der Öffentlichkeit gehandelten Kandidaten für den Chefposten bei der Deutschen Telekom zu hören sind, wird immer länger. Nun reiht sich auch der seit kurzem als aussichtsreicher Anwärter gehandelte Swisscom-Chef Jens Alder ein: Eine Sprecherin der Swisscom bestätigte gegenüber dpa Presseberichte, wonach Alder nicht für den neu zu besetzenden Posten an der Telekom-Spitze zur Verfügung steht. Alder war durch einen Bericht des Rheinischen Merkur ins Gespräch gekommen.

Der Zeitung Finanz und Wirtschaft hatte Alder gesagt: "Ich mag diese anhaltenden Diskussionen und Gerüchte um die Probleme und die offenbar schwierige Nachfolgeregelung in diesem Unternehmen nicht kommentieren. Ich halte nur fest, dass ich mich nicht als geeigneten Kandidaten betrachte und ich Swisscom auch nicht verlassen möchte." Die Suche von Telekom-Interims-Chef Helmut Sihler und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Dietrich Winkhaus kann also weitergehen: Bis Mitte November wollen sie ihre Gespräche mit geeigneten Kandidaten abgeschlossen haben und im Dezember dann den Neuen an der Spitze des größten europäischen Telekommunikationskonzern präsentieren.

Bei all den Schwierigkeiten, die die beiden Manager aber mit ihrer Suche zu haben scheinen, wundert es nicht, dass auch bereits Gerüchte aufkamen, der Vertrag mit Sihler werde verlängert. Bei der Übernahme des Postens von Ron Sommer war vereinbart worden, dass Sihler für längstens sechs Monate an der Telekom-Spitze bleibt. Bis dahin sollte er einen Nachfolger gefunden haben -- und wohl auch die ärgsten Grausamkeiten für die Sanierung von Schulden gequälten Konzerns in die Wege leiten, um dem neuen Chef den Boden zu bereiten. (jk)