Dienstag: ByteDance tut sich mit Broadcom zusammen, Brand in Batterie-Fabrik
Gemeinsame Chip-Entwicklung + Tote bei Brand in Batterie-Fabrik + SAP laufen die Leute weg + BYD plant Werk in Mexiko + Verbot von Gesichtserkennung gefordert

(Bild: IM Imagery / Shutterstock.com / heise online)
ByteDance will zusammen mit US-Hersteller Broadcom an der Entwicklung eines fortschrittlichen KI-Chips arbeiten. Damit könnte der TikTok-Konzern US-Exportkontrollen umgehen, die chinesischen Unternehmen den Zugang zu fortschrittlichen Halbleitern erschweren. In Südkorea forderte ein Brand in einer Batterie-Fabrik mehrere Menschenleben. Eine nicht wiederaufladbare Lithium-Batterie fing Feuer. Es folgte eine Kettenreaktion und binnen 15 Sekunden war die Fabrik voller giftigen Rauchs. Und beim Softwarekonzern SAP wollen mehr Leute gehen, als Abfindungen geplant sind – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Vor zwei Jahren hat die US-Regierung Exportkontrollen für Technologie für hochmoderne Halbleiter eingeführt. Washington verbietet seitdem den Export diverser Technologien, die für die Halbleiterherstellung benötigt werden. Begründet wurde dies mit dem Schutz der nationalen Sicherheit, ohne dass China explizit genannt wurde. Die Sanktionen verhinderten in der Folge weitgehend die Zusammenarbeit von US-Firmen mit chinesischen Herstellern bei der Entwicklung von Chips mit 5 nm- oder höherer Technologie. Das könnte sich nun ändern. Laut einem Medienbericht plant der TikTok-Entwickler ByteDance zusammen mit dem US-Konzern Broadcom die Entwicklung eines fortschrittlichen KI-Chips. Dieser wäre mit den US-Exportbeschränkungen konform. Bericht: ByteDance arbeitet mit Broadcom an der Entwicklung eines KI-Chips
Es ging rasend schnell: In einer südkoreanischen Batterie-Fabrik in Hwaseong, südlich der Großstädte Seoul und Incheon, soll sich eine einzelne Batteriezelle explosiv entzündet haben. Das Feuer sprang sofort auf weitere Batteriezellen über, die dann ebenfalls explodierten. Videoaufnahmen zeigen: Das Gebäude war schon 15 Sekunden nach Brandausbruch im ersten von zwei Obergeschossen so von Rauch erfüllt, dass die Arbeiter nichts mehr sehen konnten. Die Feuerwehr konnte erst nach mehr als viereinhalb Stunden in das Gebäude vordringen. Bislang sind 22 Menschen gestorben, vor allem Gastarbeiter. Eine weitere Person wird noch vermisst, mehrere sind schwer verletzt. Feuer in Batterie-Fabrik in Südkorea fordert Menschenleben
Das Abfindungs- und Vorruhestandsprogramm, mit dem der Softwarekonzern SAP allein in Deutschland Berichten nach rund 2.600 Stellen abbauen will, findet in der Belegschaft wohl großen Anklang – zu großen Anklang. Die beiden großzügigen Regelungen, für einen Vorruhestand und das sogenannte "Freiwilligenprogramm" für ein Ausscheiden mit Abfindung, werden stärker nachgefragt, als SAP das vorgesehen hatte. Eigentlich hatte SAP vor allem ältere Arbeitnehmer mit der Abfindungsregelung im Auge; nun wollen aber auch viele Jüngere gehen. Mehr als 20 Prozent der gesamten deutschen Belegschaft des Konzerns sollen sich für die Programme beworben haben. Bei SAP wollen mehr Leute gehen, als Abfindungen geplant sind
Erst vor wenigen Wochen hat die US-Regierung bekannt gegeben, dass auf Elektrofahrzeuge aus China künftig eine Abgabe von 100 Prozent fällig wird. Das hindert chinesische Autobauer aber nicht daran, den US-Markt ins Visier zu nehmen. Der weltgrößte Hersteller von Elektroautos, BYD, treibt seine Pläne zur Eröffnung einer Fabrik in Mexiko voran. Das neue Werk soll 10.000 Arbeitsplätze schaffen und wäre damit ähnlich groß wie die Fabrik des deutschen Volkswagen-Konzerns in Puebla. Zwar will BYD vor allem für den mexikanischen Markt produzieren, dürfte aber mittelfristig auch in andere Märkte expandieren. Mexiko ist Teil einer Freihandelszone mit den USA. Ganz anders Tesla, der Hauptkonkurrent von BYD. Tesla Chef Elon Musk kündigte vergangenes Jahr den Bau einer Gigafabrik im Norden Mexikos an, aber die Bauarbeiten stocken. BYD: Chinesischer Elektroautobauer plant ein Werk in Mexiko
Bürgerrechtler wie Matthias Marx vom Chaos Computer Club (CCC) und Simone Ruf von der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) fordern schon länger ein Verbot biometrischer Überwachung, etwa durch automatisierte Gesichtserkennung im öffentlichen Raum. Bislang war dieser im Gesetzentwurf der Bundesregierung für eine erste Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) nicht enthalten. Bei einer Anhörung im Bundestag nahm das Thema aber großen Raum ein. Überraschend stellte auch Eike Richter, Staatsrechtler an der Akademie der Polizei Hamburg, klar, dass er gegen ein solches Verbot verfassungsrechtlich keine Bedenken habe. Der Gesetzgeber könnte sogar grundrechtlich verpflichtet sein, eine solche Klausel einzufügen. Ein weiterer Streitpunkt bleiben Scoring-Regeln. Datenschutznovelle: Polizei und Bürgerrechtler für Verbot von Gesichtserkennung
Auch noch wichtig:
- In der zweiten Beta von iOS 18 sollen zwei der Highlight-Features des iPhone-Betriebssystems enthalten sein. Nutzer in der EU bleiben aber vorerst auĂźen vor. iOS 18 Beta 2: Freude ĂĽber zwei neue Funktionen, Leid fĂĽr Nutzer in der EU
- Apples Nachrichten-App bekommt im Herbst zahlreiche neue Funktionen spendiert – auf einige warten die User seit Jahren. Ein Überblick. iOS 18 und Co.: Größtes Update für iMessage seit langem
- Als erste Richterin am Obersten Gerichtshof Mexikos nutzt Ana Margarita RĂos Farjat KI, um ihre UrteilsentwĂĽrfe zu verbreiten und deren Inhalt zu erläutern. Mexiko: Richterin verbreitet UrteilsentwĂĽrfe per KI
- Etwa ein Drittel der Haushalte in Deutschland ist mittlerweile ĂĽber FTTH oder FTTB ans Glasfasernetz angeschlossen. Das geht aus dem neuen Breitbandatlas hervor. Glasfaser: 32,1 Prozent der Haushalte haben einen Anschluss
- Bielefelder Ermittler haben mehr als zehn Millionen Euro aus dem Vermögen der seit 2017 untergetauchten OneCoin-Betrügerin Ruja Ignatova sichergestellt. Bielefelder Ermittler sichern 10 Millionen Euro der "Krypto-Queen"
- Apples KI-Chef John Giannandrea hat Details genannt, warum man für Apple Intelligence nur bestimmte iPhones nutzen kann. Es liegt nicht nur am Marketing. Warum Apple Intelligence nur auf so wenigen iPhones läuft
- Tesla-Chef Elon Musk sieht Teslas humanoiden Roboter Optimus Bot nicht nur als Industrieroboter, sondern auch als Haushaltsroboter. So könnte er auch zum Freund werden. Elon Musk: Humanoider Roboter Tesla Optimus Bot ist wie ein Freund
- Ein 51-Jähriger wollte 596 Intel-Xeon-Prozessoren aus Hongkong schmuggeln. Der Marktwert soll überraschend hoch sein. Kuriositäten in Fernost: Schmuggler mit 596 alten CPUs erwischt
(akn)