Dienstag: ExoMars-Mission vor ungewisser Zukunft, Google ändert Maps für Ukraine
ESA-Mars-Rover wohl verzögert + Google Maps ohne Truppenbewegungen + EU-Satellitendaten für Ukraine + IT-Armee für Cyberwar + Verlängerung von AKW-Laufzeiten
(Bild: NicoElNino/Shutterstock.com)
Der Ukraine-Krieg, die Sanktionen westlicher Länder und Russlands Reaktionen darauf haben unmittelbaren Einfluss auf internationale wissenschaftliche Großprojekte. So hält die europäische Weltraumagentur den Start der eigenen Mars-Mission im September für gefährdet, da die ESA hier auf Russland angewiesen ist. Google Maps streicht dagegen seine Verkehrsinformationen, da diese in der Ukraine zu Kriegszwecken genutzt werden können. Andererseits hilft die EU in diesem Punkt aus und gibt der Ukraine ihre Satellitendaten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Die europäische Weltraumagentur ESA hält den für September geplanten Start der ExoMars-Mission für ungewiss. Die gemeinsam mit Russland entwickelte Mission soll einen Rover zum Mars bringen und setzt dabei neben dem Raketenstart vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur auf eine russische Landeplattform. Wie es mit dieser Mission angesichts des Ukraine-Konflikts weitergeht, ist noch nicht entschieden, aber der Start der ExoMars-Mission im September ist laut ESA "sehr unwahrscheinlich".
Alphabet hat vorübergehend die Anzeige von Verkehrsinformationen auf Google Maps für die Ukraine deaktiviert, nachdem ein Experte darauf hingewiesen hatte, dass darüber Truppenbewegungen nachzuvollziehen waren. Der US-Konzern habe den Layer nach Rücksprache unter anderem mit lokalen Behörden weltweit aus Sicherheitsgründen entfernt. Zuvor konnte man bei Google Maps erkennen, dass russische Truppen vor dem Einmarsch in die Ukraine standen. Nun reagiert Google auf die sichtbaren Truppenbewegungen: Google Maps für Ukraine jetzt ohne Stauinformationen.
Während die Verkehrsdaten bei Google Maps für beide Seiten nicht mehr sichtbar sind, will die Europäische Union die Ukraine in deren Kampf gegen russische Truppen auch mit Satellitendaten und nachrichtendienstlichen Informationen unterstützen. Das Satellitenzentrum der Europäischen Union in Madrid wurde angewiesen, die Ukraine mit entsprechenden Daten zu versorgen, beispielsweise mit Angaben zu russischen Truppenbewegungen: EU gibt Satelliteninformationen an die Ukraine.
Nachdem die Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs am Wochenende eine "IT-Armee" ins Leben gerufen hat, zählt der Telegram-Kanal dazu bereits mehr als 200.000 Abonnentinnen und Abonnenten. Dort werden bislang offenbar primär DDoS-Angriffe auf russische und belarussische Internetseiten organisiert. Allerdings warnen IT-Experten davor, dass unabsichtlich auch kritische Infrastruktur in Russland getroffen werden könnte. Diese "IT-Armee" aus Freiwilligen weckt Befürchtungen vor einer Eskalation des Ukraine-Krieges.
Angesichts der durch die Sanktionen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine angespannte Energieversorgungslage denkt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck darüber nach, die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke und auch der Kohlekraftwerke zu verlängern. Es gehöre zu den Prüfungsaufgaben seines Ministeriums, auch diese Frage zu beantworten. Die drei AKW-Betreiber Eon, EnBW und RWE haben Laufzeitverlängerungen bereits eine Absage erteilt, darauf verwies auch Habeck. Doch obwohl die Betreiber abwinken, prüft Habeck die Verlängerung der AKW-Laufzeiten.
Der Opel Rocks-e ist nichts für Schüchterne. Er motiviert Passanten zu einem Lächeln oder einem hochgestreckten Daumen. Manche winken. Nachbarn fragen, wie er so fährt, der liebe Kleine. Probieren Sie’s aus, ist die wichtigste Antwort. Denn der Rocks-e ist ein sympathisches Parkplatzsuchgerät. Komfortabel und sicher ist er nicht, aber ein E-Leichtfahrzeug und trotz absehbar niedrigen Verkaufszahlen ein minimalistischer Beitrag zur Verkehrswende: Elektroauto Opel Rocks-e im Test.
Opel Rocks-e im Test (11 Bilder)

(Bild: Christoph M. Schwarzer)
Auch noch wichtig:
- Donnerstag oder Freitag dieser Woche soll die finale Genehmigung für Teslas E-Auto-Werk in Grünheide erteilt werden. Die Produktion würde aber nicht sofort voll hochlaufen.
- Mit einem Gewicht von knapp 1,1 kg, einer Akkulaufzeit von bis zu 28 Stunden und 5G-Mobilfunk eignet sich das ThinkPad X13s zum Arbeiten von unterwegs: Das erste ARM-ThinkPad ist lüfterlos und leicht.
- Russland marschiert in die Ukraine ein, das BSI warnt vor Cyber-Angriffen und Anonymous macht mobil. Kommt jetzt der viel beschworene Cyberwar? Eine Einordnung des Cyberwar – Droht wirklich die IT-Apokalypse?
- Heute vor genau 150 Jahren wurde der Yellowstone-Nationalpark durch die Unterschrift von US-Präsident Ulysses S. Grant gegründet; er ist der älteste Nationalpark der Welt.
(fds)