Dienstag: Gesichtserkennung durch FBI begrenzt, Suchmaschine in Zeiten von KI
Amazons Gesichtserkennung im Fokus + Neuartige Suchmaschinenerfahrung + Cyberkriminelle nutzen KI + Leak bei Mercedes + Perseverance erkundet See auf dem Mars
Amazon hatte öffentlich mitgeteilt, der Polizei keine Gesichtserkennungssysteme zu verkaufen. Nun wurde bekannt, dass das FBI Amazon Rekognition zur Bilderkennung nutzt. Das Produkt erlaubt auch Gesichtserkennung. Die will Amazon der Polizei aber nur für bestimmte Zwecke anbieten. Die neue iOS-App Arc Search ist Teil einer größeren Veränderung für den Arc-Browser. Die 'Browse for me'-Funktion von Arc Search wiederum kombiniert Browser, Suchmaschine und KI zu etwas Neuem und Anderem. Und nicht nur Softwareentwickler und KI-Enthusiasten diskutieren aktiv über die Nutzung generativer Sprachmodelle – auch Kriminelle tun dies. Die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Die ausufernde Überwachung von Menschen in Zeiten von BigData und KI und die Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen gehen nicht selten Hand in Hand. Speziell bei dunkelhäutigen Gesichtern laufen Algorithmen oft in die Irre und "identifizieren" falsche Personen. Für die Betroffenen kann das schlimme Folgen haben. Vor diesem Hintergrund hat Amazon 2019 die Kooperation mit US-Polizeidienststellen bei Gesichtserkennung für strafrechtliche Ermittlungen ausgesetzt – zunächst für ein Jahr, 2020 dann ohne zeitliche Beschränkung. Doch das FBI nutzt Amazon Rekognition; einen Bildanalysedienst von Amazon.com, der auch Gesichtserkennung erlaubt. Das sorgt für Verwunderung. Amazon verweist auf die Vertragsbedingungen. Amazon: Gesichtserkennung durch Polizei eingeschränkt – per Vertrag
Es ist vielleicht ein Blick in die Zukunft von Webbrowsern. Die neue iOS-Suchmaschinen-App Arc Search kombiniert Browser, Suchfunktionen und Künstliche Intelligenz (KI) zu einer neuartigen Suchmaschine. Mit der Funktion "Browse for me" erstellt Arc Search eine Art Webseite mit allen möglichen Informationen rund um die Suchanfrage. Gleichzeitig sei Arc Search Teil einer größeren Veränderung für den Arc-Browser. Das kündigt Josh Miller an, CEO von The Browser Company, die für den Arc-Browser verantwortlich ist. Vor allem aber verspricht Arc Search eine neuartige Suchmaschinenerfahrung
Seit dem Erfolg von ChatGPT der Microsoft-Tochter OpenAI und anderen generativen KI-Sprachmodellen wird viel über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zum Erstellen von Malware diskutiert. So nimmt auch das Interesse von Betrügern am Einsatz von KI zu. Das zeigt ein Bericht der Sicherheitsfirma Kaspersky. So fand das Unternehmen etwas mehr als 3.000 Beiträge in Telegram-Kanälen und Dark-Web-Foren, in denen diskutiert wird, wie ChatGPT und andere generative Spraxchmodelle für illegale Aktivitäten genutzt werden können. So wurden im vergangenen Jahr 249 bösartige KI-Eingabeaufforderungen online zum Verkauf angeboten. Kaspersky: Cyberkriminelle experimentieren mit KI
Auf der Github-Website des Autoherstellers Mercedes Benz sind viele interne Daten wie API- und Cloud-Schlüssel, Blaupausen, Passwörter und Sourcecode gespeichert. Also durchaus ein lohnenswertes Ziel für Cyberkriminelle. Sicherheitsforscher von RedHunt Labs sind eigenen Angaben zufolge auf einen Token für die Github-Instanz von Mercedes Benz gestoßen. Ein Token fungiert bei der Anmeldung als Alternative zu einem Passwort und gewährt den Zugriff auf einen Dienst. Damit ausgerüstet hätten Unbefugte auf vertrauliche Daten des Konzerns zugreifen können. Mercedes hat offenbar nicht aufgepasst und leakt Interna inklusive Sourcecode
Der Mars-Rover Perseverance der NASA war im Februar 2021 auf dem Mars gelandet. Der Rover soll dort in einem ehemaligen Delta nach Spuren von möglichem Leben suchen. Vor dessen Ausläufern hat er bereits vor einem Jahr erste Proben deponiert. Nun hat Perseverance mit einem speziellen Radar bestätigt, dass sich in dem von ihm erforschten Krater einst ein See befunden hat, der von einem Fluss gespeist wurde. Als der See irgendwann ausgetrocknet ist, sind die abgelagerten Sedimente erodiert und haben jene Strukturen hinterlassen, die wir heute an der Oberfläche sehen. Perseverance: Mars-Rover findet Spuren eines Sees mit wechselvoller Geschichte
Auch noch wichtig:
- Der aktuelle Canary-Build von Windows 11 aktualisiert die Installations-UI, verknĂĽpft Fotos von Android-Smartphones und hat ein neues Task-Manager-Symbol. Microsoft erneuert den Installationsbildschirm zum ersten Mal seit Windows Vista
- Als inhaltlich und methodisch grob fehlerhaft verreiĂźt der Breko-Verband eine aktuelle Marktanalyse fĂĽr die Bundesnetzagentur. Jetzt soll deren Beirat ran. Netzbetreiberverband: Studie zum Wettbewerb im Mobilfunkmarkt ist mangelhaft
- Wegen eines drohenden Vetos aus Brüssel ist die Übernahme des Roomba-Herstellers durch Amazon geplatzt. Der iRobot-CEO geht, sein Nachfolger muss jetzt sparen. Wegen EU-Bedenken: Amazon bläst Übernahme von iRobot ab
- Beobachtungen anderer Galaxien haben zur Theorie der Dunklen Materie geführt. Jetzt erst mögliche Messungen in der Milchstraße passen aber nicht dazu. Astronomie: Nächste Studie weckt Zweifel an Annahme zur Masse der Milchstraße
- Normalerweise sollten User entscheiden können, wann ein neues Betriebssystem eingespielt wird. Bei macOS 14 kam es in den vergangenen Tagen zu Merkwürdigkeiten. macOS Sonoma: Nutzer melden unerwünschte Selbstinstallation
- Wer plant, eine Alternative zu Apples Softwareladen auf dem iPhone aufzubauen, benötigt gute Investoren: Es gibt ganz spezielle finanzielle Anforderungen. Alternative App Stores: Apple verlangt Hinterlegung von Millionenkredit
- Die Deutsche Bahn sucht in einer Stellenanzeige nach Administratoren fĂĽr Windows 3.11 for Workgroups. Ja, die Bahn setzt es immer noch ein. Deutsche Bahn sucht Admin fĂĽr Windows 3.11 for Workgroups
- Viele haben im Januar E-Rezepte bekommen, aber nur wenige die E-Rezept-App genutzt. Wir haben im ersten Monat Erfahrungen gesammelt, auch in der Redaktion. E-Rezept-App: "Wie soll Oma Erna das machen?"
(akn)