Dienstag: Gesichtserkennung durch FBI begrenzt, Suchmaschine in Zeiten von KI

Amazons Gesichtserkennung im Fokus + Neuartige Suchmaschinenerfahrung + Cyberkriminelle nutzen KI + Leak bei Mercedes + Perseverance erkundet See auf dem Mars

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Gesichtserkennung, dazu Text: DIENSTAG Amazon Rekognition, Arc Search, Cyberkriminalität, Mercedes, Perseverance

(Bild: Axel Bueckert / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Amazon hatte öffentlich mitgeteilt, der Polizei keine Gesichtserkennungssysteme zu verkaufen. Nun wurde bekannt, dass das FBI Amazon Rekognition zur Bilderkennung nutzt. Das Produkt erlaubt auch Gesichtserkennung. Die will Amazon der Polizei aber nur für bestimmte Zwecke anbieten. Die neue iOS-App Arc Search ist Teil einer größeren Veränderung für den Arc-Browser. Die 'Browse for me'-Funktion von Arc Search wiederum kombiniert Browser, Suchmaschine und KI zu etwas Neuem und Anderem. Und nicht nur Softwareentwickler und KI-Enthusiasten diskutieren aktiv über die Nutzung generativer Sprachmodelle – auch Kriminelle tun dies. Die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die ausufernde Überwachung von Menschen in Zeiten von BigData und KI und die Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen gehen nicht selten Hand in Hand. Speziell bei dunkelhäutigen Gesichtern laufen Algorithmen oft in die Irre und "identifizieren" falsche Personen. Für die Betroffenen kann das schlimme Folgen haben. Vor diesem Hintergrund hat Amazon 2019 die Kooperation mit US-Polizeidienststellen bei Gesichtserkennung für strafrechtliche Ermittlungen ausgesetzt – zunächst für ein Jahr, 2020 dann ohne zeitliche Beschränkung. Doch das FBI nutzt Amazon Rekognition; einen Bildanalysedienst von Amazon.com, der auch Gesichtserkennung erlaubt. Das sorgt für Verwunderung. Amazon verweist auf die Vertragsbedingungen. Amazon: Gesichtserkennung durch Polizei eingeschränkt – per Vertrag

Es ist vielleicht ein Blick in die Zukunft von Webbrowsern. Die neue iOS-Suchmaschinen-App Arc Search kombiniert Browser, Suchfunktionen und Künstliche Intelligenz (KI) zu einer neuartigen Suchmaschine. Mit der Funktion "Browse for me" erstellt Arc Search eine Art Webseite mit allen möglichen Informationen rund um die Suchanfrage. Gleichzeitig sei Arc Search Teil einer größeren Veränderung für den Arc-Browser. Das kündigt Josh Miller an, CEO von The Browser Company, die für den Arc-Browser verantwortlich ist. Vor allem aber verspricht Arc Search eine neuartige Suchmaschinenerfahrung

Seit dem Erfolg von ChatGPT der Microsoft-Tochter OpenAI und anderen generativen KI-Sprachmodellen wird viel über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zum Erstellen von Malware diskutiert. So nimmt auch das Interesse von Betrügern am Einsatz von KI zu. Das zeigt ein Bericht der Sicherheitsfirma Kaspersky. So fand das Unternehmen etwas mehr als 3.000 Beiträge in Telegram-Kanälen und Dark-Web-Foren, in denen diskutiert wird, wie ChatGPT und andere generative Spraxchmodelle für illegale Aktivitäten genutzt werden können. So wurden im vergangenen Jahr 249 bösartige KI-Eingabeaufforderungen online zum Verkauf angeboten. Kaspersky: Cyberkriminelle experimentieren mit KI

Auf der Github-Website des Autoherstellers Mercedes Benz sind viele interne Daten wie API- und Cloud-Schlüssel, Blaupausen, Passwörter und Sourcecode gespeichert. Also durchaus ein lohnenswertes Ziel für Cyberkriminelle. Sicherheitsforscher von RedHunt Labs sind eigenen Angaben zufolge auf einen Token für die Github-Instanz von Mercedes Benz gestoßen. Ein Token fungiert bei der Anmeldung als Alternative zu einem Passwort und gewährt den Zugriff auf einen Dienst. Damit ausgerüstet hätten Unbefugte auf vertrauliche Daten des Konzerns zugreifen können. Mercedes hat offenbar nicht aufgepasst und leakt Interna inklusive Sourcecode

Der Mars-Rover Perseverance der NASA war im Februar 2021 auf dem Mars gelandet. Der Rover soll dort in einem ehemaligen Delta nach Spuren von möglichem Leben suchen. Vor dessen Ausläufern hat er bereits vor einem Jahr erste Proben deponiert. Nun hat Perseverance mit einem speziellen Radar bestätigt, dass sich in dem von ihm erforschten Krater einst ein See befunden hat, der von einem Fluss gespeist wurde. Als der See irgendwann ausgetrocknet ist, sind die abgelagerten Sedimente erodiert und haben jene Strukturen hinterlassen, die wir heute an der Oberfläche sehen. Perseverance: Mars-Rover findet Spuren eines Sees mit wechselvoller Geschichte

Auch noch wichtig:

(akn)