Dienstag: Russland überwacht Netzinhalte, US-Behörden stoppen Binance-Stablecoin

Oculus erkennt verbotene Inhalte + Binance USD gestoppt + USB-C-Anschluss angeblich vernagelt + US-Militär schießt UFOs ab + Ex-Wirecard-Chef weiß von nichts

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Tastatur mit Russland-Flagge, dazu Text: DIENSTAG Russlands Oculus, Binance Stablecoin, iPhone-USB-C-Anschluss, Spionageballon & Wirecard

(Bild: Maxim Gaigul / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Russland geht noch schärfer gegen unliebsame Inhalte im Internet vor. Behörden des Landes betreiben jetzt ein automatisiertes System zur Erkennung von "LGBT-Propaganda" und anderen "verbotenen Online-Inhalten" an. In den USA stoppen Aufsichtsbehörden die Ausgabe des Binance-Stablecoin. Es gebe ungelöste Probleme im Zusammenhang mit der Beaufsichtigung der Beziehung zwischen dem emittierenden Kryptounternehmen Paxos und der Kryptogeldbörse Binance, heißt es. Und die geplanten USB-C-Anschlüsse für das iPhone enthalten angeblich spezielle Authentifizierungschips – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine gehen die russischen Behörden verstärkt gegen unliebsame Medien und Inhalte im Netz vor. Auf Antrag der russischen Generalstaatsanwaltschaft sind allein im vergangenen Jahr 102.600 Internetressourcen mit angeblich falsch eingestuften Informationen, u.a. über den Kriegsverlauf in der Ukraine, entfernt und gesperrt worden. Bislang mussten die Spezialisten manuell nach verbotenen Inhalten suchen. Im Durchschnitt bearbeiteten sie jeweils rund 100 Bilder und Videos pro Tag. Mit "Oculus" wurde nun ein automatisiertes System in Betrieb genommen. Russland startet System zur Überprüfung des Internets auf verbotene Inhalte

Für Paxos läuft es derzeit gar nicht gut. Im Jahr 2019 ist das Kryptowährungsunternehmen eine Partnerschaft mit der Kryptohandelsplattform Binance eingegangen, um den Binance-Stablecoin (BUSD) auszugeben. Dieser wurde damals von der NYDFS, der obersten Finanzaufsichtsbehörde von New York, genehmigt. Die aber meldet jetzt Bedenken an. Zudem sieht sich Paxos einer möglichen Klage der US-Börsenaufsicht SEC wegen des BUSD-Tokens gegenüber. US-Behörden stoppen die Ausgabe der Binance-Stablecoin.

Glaubwürdigen Gerüchten zufolge plant Apple mit der nächsten iPhone-Generation das Ende des konzerneigenen Lightning-Anschlusses. Stattdessen sollen endlich auch die Smartphones des Konzerns mit USB-C-Standardports ausgerüstet werden. Das geschieht nicht zuletzt auf Druck der EU-Kommission, die eine entsprechende Verordnung erlassen hat. Doch Apple hat frischen Leaks zufolge eine Besonderheit vor: Angeblich soll die neue Schnittstelle über einen speziellen Authentifizierungschip "vernagelt" werden. Damit wäre es möglich, nur bestimmtes Zubehör zuzulassen. iPhone 15: USB-C-Anschluss angeblich vernagelt

Anfang des Monats hat ein mutmaßlicher Spionageballon aus China Nordamerika in Aufruhr versetzt. Der Ballon ist Ende Januar entdeckt worden, als er über Alaska US-amerikanischen Luftraum erreichte. Er schwebte dann über ganz Nordamerika, bevor er vor der Küste South Carolinas abgeschossen wurde. An dem riesigen Ballon hing eine offenbar mehr als 20 Meter lange Nutzlast gehangen, deren genauer Zweck bislang unklar ist. In den USA hat sich daraufhin eine heftige Debatte entsponnen; die Opposition warf der Regierung vor, den Schutz des US-Luftraums nicht ernst genug zu nehmen. Jetzt wurden gleich drei unidentifizierte Flugobjekte abgeschossen. Nach Saga um chinesischen Ballon: US-Militär schießt nacheinander drei UFOs ab

In Deutschland geht derweil die Saga um den Wirecard-Konzern weiter. Mitte 2020 musste der Wirecard-Vorstand einräumen, dass 1,9 Milliarden Euro nicht aufzufinden sind. Es folgten die Insolvenz und für den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun die Untersuchungshaft. Seit über zweieinhalb Jahren sitzt der Manager im Gefängnis. Abgesehen davon hat Braun nahezu sein gesamtes Vermögen verloren, das er zum allergrößten Teil in Wirecard-Aktien angelegt hatte. Die 1,9 Milliarden Euro waren angeblich auf Treuhandkonten in den Philippinen verbucht und werden bis heute vermisst. Doch Braun gibt sich unschuldig. Wirecard-Prozess: Ex-Chef Braun will "keinerlei Kenntnisse" gehabt haben

Auch noch wichtig:

  • Dem guten Subaru Solterra fehlen etliche für E-Autos selbstverständliche Features. Er hat keine Vorkonditionierung, lädt zu langsam und verbraucht zu viel. Elektroauto Subaru Solterra im Test: Elektrisch enttäuschend
  • Am Dienstag feiern Katholiken ein bis drei Heilige namens Valentin, der oder die im dritten Jahrhundert ermordet wurden. So genau weiß das niemand. Insgesamt dürfte es mehr als ein Dutzend katholische Heilige namens Valentin geben.

(akn)