Donnerstag: Comeback der Netzneutralität in den USA, eintägige Google I/O im Mai
FCC mit Demokraten-Mehrheit + Google I/O mit KI-Schwerpunkt + SK Hynix mit US-Chipfabrik + Microsofts Sicherheitsversagen + TV-Pflicht in Autos + #heiseshow

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)
Unter Donald Trump hat sich die US-Regulierungsbehörde FCC von der Internetregulierung verabschiedet. Nun haben Demokraten eine Mehrheit und bringen die FCC damit wieder auf einen Kurs in Richtung Netzneutralität. Eine entsprechende Abstimmung ist für diesen Monat geplant. Erst im nächsten Monat findet Googles große Entwickler-"Konferenz" I/O statt, dieses Jahr am 14. Mai. Sie wird weiterhin hauptsächlich online abgehalten, obwohl es keine Coronavirus-Beschränkungen mehr gibt. Aufhänger der Google I/O ist wie erwartet Künstliche Intelligenz. Derweil plant der südkoreanische Speicherhersteller SK Hynix neben einer neuen Chip-Packaging-Fab im US-Bundesstaat Indiana auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für KI-Produkte, in Zusammenarbeit mit lokalen Universitäten. Das Werk soll 2028 eröffnet werden und mehr als 1000 Arbeitsplätze schaffen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Die US-Regulierungsbehörde FCC könnte sich bald wieder dem Internet zuwenden. Das würde der Behörde ermöglichen, die Netzneutralität wieder US-weit einzuführen. Zusätzlich wären Maßnahmen für Verbraucherschutz, Datenschutz, Netzsicherheit und Netzverlässlichkeit möglich. Eine entsprechende Abstimmung ist für 25. April anberaumt. 2017, im ersten Jahr der Amtszeit Donald Trumps, hat die FCC nicht nur die nach jahrelangen Verfahren beschlossene Netzneutralität wieder abgeschafft, sondern sich überhaupt ihrer Regulierungsgewalt über das Internet beraubt. Damals hatten Republikaner eine Mehrheit, jetzt sind es die Demokraten: Die FCC steigt wieder in den Ring für Netzneutralität.
Netzneutralität könnte auch ein Thema der großen jährlichen Entwicklerveranstaltung Google I/O sein, die Google am Dienstag, dem 14. Mai, ausrichten wird, ist es aber wohl nicht. Was vor der Coronavirus-Pandemie eine mehrtägige Konferenz in Kalifornien war, ist zu einer eintägigen Online-Veranstaltung geschrumpft. Sie besteht aus einigen Livestreams und zahlreichen voraufgezeichneten Videos, die Google an dem Tag nach und nach online stellt. Vor Ort wird nur eine handverlesene Schar Beifall spenden. Hauptthema wird wie erwartet Künstliche Intelligenz sein, insbesondere Googles KI-Modell Gemini. Weitere wenig überraschende Schwerpunktthemen sind Cloud, Android sowie Web-Angebote: Google I/O wieder nur ein Tag im Mai.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Der südkoreanische Speicherhersteller SK Hynix wird im US-Bundesstaat Indiana ein neues Chip-Verarbeitungswerk für die nächste Generation von High-Bandwidth Memory (HBM) errichten. HBM wird aufgrund seiner hohen Bandbreiten überwiegend in KI-Beschleunigern eingesetzt. Passend dazu plant SK Hynix neben der Chipfabrik auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für KI-Produkte. Dabei baut der Hersteller auf die Zusammenarbeit mit dort ansässigen Universitäten. Zudem dürfte SK Hynix Fördergelder aus den Subventionstöpfen der US-Regierung bekommen. Die Chipfabrik soll die Produktion 2028 aufnehmen: SK Hynix investiert fast 3,9 Milliarden US-Dollar in US-Chipfabrik in Indiana.
Das Cyber Safety Review Board der US-amerikanischen Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) hat seinen Bericht zu dem Diebstahl eines Master-Key für Azure im Sommer letzten Jahres veröffentlicht. Und der hat es in sich: Die US-Regierungsbehörde für Cybersecurity wirft Microsoft vielfaches Versagen bei der Cybersicherheit vor und empfiehlt, die Entwicklung neuer Features für die Cloud zurückzustellen, bis substanzielle Sicherheitsverbesserungen gemacht sind. Vermutlich chinesische Hacker hatten unter anderem auf die Online-Exchange-Accounts diverser Regierungsbehörden zugegriffen, auf Basis eines gestohlenen Azure-Master-Keys: Microsofts Sicherheitsversagen ist jetzt amtlich.
Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Landesmedienanstalten hat erstmals die Benutzeroberflächen von In-Car-Entertainment-Systemen medienrechtlich bewertet. Das betrifft gleich mehrere Autohersteller sowie deren Systeme – und Tesla in ganz besonderem Maße. Die ZAK hat jetzt festgestellt, dass die Auto-Unterhaltungssysteme von BMW / Mini, Audi und Tesla Benutzeroberflächen im Sinne des Medienstaatsvertrages sind. Damit kommen auf die Anbieter besondere Pflichten zu, denn sie müssen einen freien und nicht willkürlich behinderten Zugang zu Medienangeboten sicherstellen, insbesondere die Angebote öffentlich-rechtlicher Sender: Autohersteller müssen TV-Sender auf Infotainmentsystemen anbieten.
In der heutigen Ausgabe der #heiseshow geht es unter anderem um die kuriose Geschichte rund um xz und die beinahe katastrophale Sicherheitslücke. Was hat es damit auf sich? Daneben besprechen wir, dass die Deutsche Post ihren nächtlichen innerdeutschen Brieftransport per Flugzeug eingestellt hat. Müssen wir künftig länger auf Briefe warten? Ist das eine Entscheidung mit Vorbildcharakter? Ein weiteres Thema sind mechanische Knöpfe in Autos. Der Euro NCAP kritisiert den zunehmenden Einsatz von Touchscreens in Autos. Sollte der Knopf ein Comeback feiern? Und warum sind die Bildschirme überhaupt ein Kritikpunkt? Darum geht es heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: xz-Hintertür, Post-Nachtflüge, Knöpfe in Autos.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Auch noch wichtig:
- Taiwan ist am Mittwoch vom schwersten Erdbeben seit 25 Jahren erschüttert worden. Beim Halbleiter-Hersteller TSMC wurde teilweise die Produktion eingestellt: Nach schwerem Erdbeben in Taiwan unterbricht TSMC die Halbleiterproduktion.
- Vor der Vorstellung von iOS 18 im Juni wird es noch eine Reihe von iOS-17-Updates geben. Version 17.5 wird besonders für EU-Bürger wichtig: Was im nächsten größeren iPhone-Update iOS 17.5 steckt.
- Der ADAC beginnt angesichts elektrisch betätigter, aerodynamisch schick versenkbarer Autotür-Griffe nachdenklich zu werden. Es gebe auch Sicherheitsaspekte: ADAC sieht automatisch versenkende Auto-Türgriffe kritisch.
- Wer Windows 10 über das offizielle Support-Ende hinaus nutzen will, kann erweiterten Support kaufen. Microsoft nennt jetzt die Kosten: Microsoft gibt Preise für verlängerten Windows-10-Support bekannt.
- Die neuen IPTV-Pakete "1&1 HD TV Plus" und "1&1 HD TV Max" sind ab sofort unabhängig von einem bestehenden Vertrag mit dem Provider buchbar. Das ist wichtig für das entfallende Nebenkostenprivileg: 1&1 bietet IPTV-Pakete auch ohne DSL und Glasfaser an.
- Dreames erster Mähroboter A1 trimmt den Rasen per LiDAR statt per Satellitenfunk. Der Saugbot X40 kommt als Einbaugerät für die Küche – für 1700 bis 2000 Euro: Dreame A1 mäht Rasen per Laserauge, Dreame X40 tankt Wasser in der Küchenzeile.
- Intel legt die tiefroten Zahlen seiner Chip-Auftragsfertigung (Foundry) offen. 2024 soll der Tiefpunkt erreicht sein, bevor es bergauf geht: Intels Chip-Auftragsfertigung ist bisher ein Milliardengrab.
- Kleiner und mittlere Vorhaben sollen schon bald dafür sorgen, dass der Schienenverkehr in Deutschland pünktlicher wird: Deutsche Bahn will mit kleineren Infrastruktur-Bauten große Wirkung erzielen.
- Sony hat eine Schwachstelle geschlossen, über die PSP-Spiele auf der Playstation Portal gespielt werden konnten. Die Hacker hatten den Fehler selbst gemeldet, Sony hat die Schwachstelle gepatcht: Playstation Portal kann keine PSP-Titel mehr spielen.
- Ein erster US-Bundesstaat hat beschlossen, dass Unternehmen ihre Bauteile nicht mehr zwangsauthentifizieren dürfen. Das betrifft besonders Apple und dessen Teilevernagelung: Anti-Parts-Pairing-Gesetz in Oregon verabschiedet.
(fds)