Donnerstag: Datenraub für eigenen Tod, Gaming-Monitore für 3D ohne Brille
Tod vorgetäuscht mit illegalem Zugang + Samsung-Monitore mit brillenlosem 3D + Fotokamera aus Lego-Steinen + Ford verzichtet auf Elektro-SUV + #heiseshow
(Bild: LR-PHOTO / shutterstock.com)
Ein Vater manipuliert das Sterberegister und erklärt sich für tot, um Unterhaltszahlungen für sein Kind zu vermeiden. Dafür sitzt er jetzt in den USA in Haft. Denn für die Manipulation hat er auch Zugangsdaten für den digitalen Zugriff gestohlen und wollte die Zugänge zu diversen Netzwerken im Darknet verkaufen. Auf der Gamescom in Köln zeigt Samsung neue 3D-Monitore mit OLED-Panel, die stereoskopische Darstellung in 4K-Auflösung ohne Hilfsmittel ermöglichen. Eingesetzt werden Lentikularlinsen und Augen-Tracking, damit Spielern auch ohne 3D-Brille ein stabiler 3D-Effekt geboten werden kann. Derweil könnten sich Lego-Fans womöglich bald über eine voll funktionsfähige 35-mm-Fotokamera aus 595 Lego-Steinen freuen. Denn das bei Lego Ideas eingereichte Konzept einer analogen Kamera kann nicht nur Bilder machen, sondern hat auch mehr als 10.000 Unterstützer erreicht, sodass Lego jetzt die Umsetzung prüft – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Sich selbst für tot zu erklären, um nicht für das eigene Kind geradestehen zu müssen, endet für einen Amerikaner mit jahrelanger Haft. Der 39-jährige Vater hat gestanden, unter Missbrauch der Zugangsdaten eines Arztes das Sterberegister Hawaiis manipuliert zu haben. Dabei legte er einen neuen Todesfall für sich selbst an, füllte die Sterbeurkunde aus und bescheinigte seinen Tod mit der digitalen Signatur des Arztes. Da das Sterberegister von Hawaii mit anderen Registern verknüpft ist, wurde der Täter dadurch auch in behördlichen Datenbanken anderer US-Staaten fälschlich als verstorben registriert. Damit wollte er ausstehenden Unterhaltspflichten für sein Kind entgehen: Sterberegister manipuliert, um den eigenen Tod vorzutäuschen.
Zur Gamescom hat Samsung neue 3D-Monitore mitgebracht. Die "Odyssey 3D" genannten OLED-Bildschirme benötigen weder 3D-Brille noch Headset und nutzen Augen-Tracking sowie Lentikularlinsen, um 3D-Effekte auch bei Kopfbewegungen stabil darstellen zu können. In Köln gezeigt werden zwei Modelle in den Größen 27 und 37 Zoll. Diese werden laut Samsung im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen, aber Preise sind bislang nicht genannt. Dabei ist der Anwender nicht auf die 3D-Darstellung begrenzt, sondern kann "nahtlos zwischen 2D- und 3D-Modi wechseln", sollte ihm die Erzeugung von 3D-Bildern aus gewöhnlichem 2D-Content Unbehagen bereiten: Samsung zeigt OLED-Monitore für 3D-Gaming ohne Brille oder Headset.
Samsung Odyssey 3D Monitor (2 Bilder)
(Bild: Samsung )
Einem 2022 auf der Ideen-Plattform von Lego (Lego Ideas) eingereichten Projekt zufolge könnte Lego-Fans bald eine – im Gegensatz zu bisherigen Modellen – voll funktionsfähige Fotokamera mit 35-mm-Film aus 595 Lego-Steinen zur Verfügung stehen. Nach der Pentax 17 könnte das die nächste Analogkamera sein, die veröffentlicht wird. Bisher ist das Projekt "Lego ZH1" nur ein Vorschlag, aber es hat bereits eine bemerkenswerte Resonanz in der Community gefunden. Lego prüft nun, ob sich eine Umsetzung der ZH1 als Bausatz eignet. Dennoch gibt es keine Garantie dafür, dass die Analogkamera in die offizielle Produktion gehen wird: Nächste analoge Kamera möglicherweise aus Lego.
Ford beugt sich dem schwachen Markt für Elektroautos und wird kein batteriebetriebenes SUV mit drei Sitzreihen bauen. Das ist eine der Änderungen am geplanten Fahrzeugangebot für den US-Markt, die der Autobauer am Dienstag mitgeteilt hat. Das Unternehmen fährt darüber hinaus seine Investitionen in Elektrofahrzeuge zurück. 2023 hat Ford die Markteinführung des elektrischen Familien-SUV mit drei Sitzreihen für 2025 angekündigt. Ein Jahr später wurde die geplante Markteinführung auf 2027 verschoben. Jetzt kommt das Aus, das Ford umgerechnet bis zu 1,7 Milliarden Euro kosten wird. Die nächsten Familienkutschen haben Hybridantrieb nach dieser Milliarden-Abschreibung: Ford streicht großes Elektro-SUV.
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In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem über vernetzte Autos in den USA. Bis 2036 sollen alle nationalen Highways so ausgerüstet sein, dass Autos dort untereinander und mit der Verkehrsinfrastruktur kommunizieren können. Mit welchen Zielen? Ein anderes Verkehrsprojekt läuft bei Google. Der Datenkonzern hat ein neues System mit maschinellem Lernen getestet, um Ampelschaltungen zu optimieren. Wie soll das genau funktionieren? Zudem diskutieren wir eine Klage gegen Deep-Nudes-Seitenbetreibern auf Schadensersatz. Was wird den Beklagten vorgeworfen? Welcher Schaden ist den Opfern entstanden? Darum geht es heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Vernetzte Autos, schlaue Ampeln und das Geschäft mit Deep-Nudes.
Auch noch wichtig:
- Der Disney-Konzern hat versucht, anhand von Streaming-AGB eine Todesfall-Klage abweisen zu lassen. Wie weit reichen AGB? Und was gilt in Deutschland bezüglich AGB-Klauseln? Wäre der Fall Disney auch in Deutschland denkbar?
- Die Gamescom-Eröffnung brachte Ankündigungen wie "Borderlands 4" sowie "Mafia: The Old Country" und führte sogar Peter Molyneux zurück auf die große Bühne: Gamescom-Eröffnung mit "Mafia", "Civilization 7" und "Borderlands 4".
- Die aktuelle Beta-Version von WhatsApp ermöglicht Nutzernamen statt Telefonnummern und schützt mit PIN vor ungewollten Kontakten. Das verspricht mehr Privatsphäre: WhatsApp bekommt Nutzernamen und PIN-Schutz.
- Knapp ein Jahr lang wird ein Teil der Weißenburger Straße zu einer temporären Fußgängerzone. Einige Anlieger gehen juristisch dagegen vor – zunächst erfolglos: Anwohner scheitern mit Eilantrag gegen Test-Fußgängerzone in München.
- Nach einem bekannt gewordenen Datenleck bei "National Public Data" bestätigt der Datenhändler einen Sicherheitsvorfall. Weitere Angaben sind diskussionswürdig: Milliarden Datensätze in den USA geleakt, Unstimmigkeiten bei Anzahl der Betroffenen.
- Mit "Civilization 7" will Firaxis auch alteingesessene Fans überraschen. Das neue Zeitalter-System ändert den Spielfortschritt grundlegend bei "Civilization 7": "Geschichte wird in Schichten aufgebaut".
- Musks Twitter-Kauf schlägt auf die kreditgebenden Banken durch. Sie können dessen Schulden nicht an andere Investoren weitergeben, weil sie keiner haben will: Kredite für Musks Twitter-Kauf sind schlechtes Geschäft für Banken.
- In modernen Actionspielen ist die Ego-Perspektive eine Rarität. Für "Indiana Jones und der Große Kreis" ist sie aber unerlässlich, erklären die Entwickler von "Indiana Jones und der Große Kreis": Peitsche, Puzzle, Prügeleien.
- MediaTek stellt für Nvidia G-Sync-fähige Monitor-Scaler her. Das soll der Technik neues Leben einhauchen – hoffentlich ohne Lüfter. Nvidia belebt proprietäres G-Sync wieder: Erstmals nach 10 Jahren ohne FPGA.
- Waymo hat die Anzahl der wöchentlichen Fahrten mit seinen Robotaxis seit Mai verdoppelt. Ein neuer Meilenstein ist erreicht bei den Robotaxis: Waymo absolviert 100.000 Fahrten wöchentlich.
(fds)
