Donnerstag: Garantiesticker in USA unzulässig, Avast-Ausgleich in Millionenhöhe
Aufkleber gegen Reparaturrecht + Datenschutzverstöße von Avast + Threads wächst weiter + Opels E-SUV günstig + Telekom mit neuen Glasfaser-Tarifen + #heiseshow

Zwei Menschen reparieren einen Computer.
(Bild: Elnur/Shutterstock.com)
"Warranty void when removed" steht auf Aufklebern, die man entfernen muss, um Geräte zu richten. In den USA ist das unzulässig, denn die Nutzer haben ein Recht auf Reparatur, dass die Garantie nicht gefährdet. Jetzt müssen Hersteller wie Asrock, Gigabyte und Zotac kurzfristig nachbessern. Ebenfalls in den USA muss die Antiviren-Firma Avast Millionen zahlen, weil sie Browserverläufe und Cookies heimlich an die Werbewirtschaft verkauft hat. In Tschechien ist es der Firma ähnlich ergangen, das verhängte Bußgeld lag ebenfalls im zweistelligen Millionenbereich. Derweil wächst die Twitter-Alternative von Meta Platforms rund ein Jahr nach dem Start weiter, bloß nicht mehr so rapide wie zu Beginn. Mark Zuckerberg freut sich über den Erfolg von Threads und könnte bald Werbung in den Kurznachrichtendienst einbinden, denn bislang arbeitet Threads noch defizitär – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Gewähren Hersteller Garantie, müssen sie gegenüber US-Verbrauchern deren Rechtsanspruch auf Reparatur respektieren. Daran erinnert die US-Handelsbehörde FTC die Firmen Asrock, Gigabyte und Zotac in geharnischten Warnschreiben. Diese Firmen verkaufen Computerhardware, darunter Spielecomputer, Grafikkarten und Motherboards. Gigabyte und Zotac nutzen dabei Aufkleber, die unzulässige und rechtlich unwirksame Warnungen anzeigen: "Warranty void when removed". Will heißen: Wird der Aufkleber entfernt oder beschädigt, soll die Garantie erlöschen. Die FTC droht den Herstellern mit rechtlichen Schritten, wird dies nicht innerhalb von 30 Tagen korrigiert: USA warnen Hardware-Firmen, dass Garantie Recht auf Reparatur nicht einschränken darf.
Software des Antiviren-Spezialisten Avast sollte Kunden vor Überwachung im Internet schützen. Tatsächlich sammelte und speicherte Avast durch das Programm und Browser-Plugins detaillierte Daten über die Webbrowsernutzung der Kunden: Suchbegriffe, abgerufene URLs samt im Hintergrund geladener Ressourcen und sogar Cookies samt Inhalt. Eine Avast-Tochter verkaufte die bei "über 100 Millionen Nutzern" gesammelten Daten von 2014 bis 2020 an über 100 Werbefirmen – pseudonymisiert, aber offenbar re-identifizierbar. Nach einer Datenschutzstrafe in Tschechien in Höhe von rund 13,9 Millionen Euro wird die Firma in den USA noch höher zur Kasse gebeten: Avast muss wegen Datenweitergabe 16,5 Millionen Dollar zahlen.
Vor ziemlich genau einem Jahr hat Meta Platforms mit Threads die eigene Twitter-Alternative eingeführt. Jetzt erklärt Meta-Chef Mark Zuckerberg, dass der Kurznachrichtendienst mittlerweile 175 Millionen monatlich aktive Nutzer zählt. Das macht deutlich, dass Threads weiterhin wächst, nur nicht mehr so schnell wie am Anfang. Denn schon vier Tage nach dem Start kam Threads auf 100 Millionen Accounts, doch nur einen Monat darauf war die Nutzung von Threads schon wieder eingebrochen. Trotzdem ist Threads offenbar weiter gewachsen, was wohl zum Großteil auf Werbemaßnahmen innerhalb Instagrams zurückzuführen sei. Nächstes Jahr könnte Threads Werbung anzeigen: Threads zählt nach einem Jahr mehr als 175 Millionen monatlich aktive Nutzer.
Schon des Öfteren sorgte die Preisgestaltung von Elektroautos bei Stellantis für Verwunderung. Ein Mokka Electric kostet derzeit wenigstens 40.800 Euro, ein Astra Electric mindestens 41.990 Euro. In den ersten fünf Monaten hatten hierzulande 650 von 20.701 verkauften Astra einen batterieelektrischen Antrieb. Es mag dafür verschiedene Ursachen geben, die wesentliche dürfte jedoch in der Preisliste zu suchen sein. Mit dem Frontera wagt der Konzern nun eine Kehrtwende, die zu deutlich höheren Zulassungszahlen führen könnte. Das SUV kommt zu Preisen auf den Markt, die deutlich unter denen von Mokka und Corsa liegen, sowohl mit Hybrid- als auch Elektroantrieb: E-SUV Opel Frontera mit Kampfpreisen.
Opel Frontera 2024 (5 Bilder)

(Bild: Opel)
Seit dieser Woche bietet die Deutsche Telekom eigenständige Glasfaser-Tarife an. Vor allem die Übertragungsrate des Uploads wurde deutlich nach oben geschraubt. Sie liegt jetzt immer bei der Hälfte des Werts der Download-Rate. Neuer Einstiegstarif ist Glasfaser 150 mit maximal 150 MBit/s Download und 75 MBit/s Upload für 44,95 Euro pro Monat. Vorher lag der Einstieg mit dem Tarif MagentaZuhause L bei 100 MBit/s Download und 50 MBit/s Upload und kostete monatlich 47,95 Euro. Vor allem bei den größeren Tarifen ist die maximale Übertragungsrate für Uploads deutlich angehoben worden. Neu wurde außerdem ein Zwei-Gigabit-Tarif namens Glasfaser 2000 eingeführt: Neue Glasfaser-Tarife bei der Telekom mit deutlich mehr Upload.
In der heutigen Ausgabe der #heiseshow geht es unter anderem um Fritz' fixe Preise. Der Router-Hersteller AVM muss eine hohe Geldstrafe wegen Preisabsprachen zahlen. Welche Auswirkungen könnte dies auf den Markt für Router und Netzwerkgeräte haben? Nicht nur in Deutschland gibt es Zweifel am VAR bei der EM 2024. Der Einsatz des Video Assistant Referee (VAR) bei der Fußball-EM 2024 sorgt für Diskussionen. Wie zuverlässig ist die Technologie wirklich? Welche Alternativen gibt es? Derweil will Schleswig-Holstein als erstes Bundesland komplett auf UKW-Radio verzichten und schaltet UKW 2031 ab. Ist Deutschland bereit für einen vollständigen Umstieg auf Digitalradio? Das sind die Themen heute um um 17 Uhr live in der #heiseshow: Fritzbox-Strafe, Fußball-VAR, UKW-Aus.
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(fds)