Donnerstag: Krypto-Diebstahl mit Deepfake, prowestliche Fake-Accounts enttarnt
Krypto-Klau per Hologramm + Westpropaganda mit Fake-Accounts + Verbrennerverbot in USA + Termin fĂĽr iPhone 14 + Bedingungen fĂĽr E-Rezept + #heiseshow zu Netflix
Fakes überall! Um Kryptowährung zu erbeuten, haben Angreifer aus öffentlichen Video ein Deepfake eines Managers der weltgrößten Kryptobörse erstellt. Da dieser sich gern als Hologramm zeigt, sind die Betroffenen schnell darauf hereingefallen. Weniger Erfolg hatten dagegen die Fake-Accounts, mit denen prowestliche Stimmung in sozialen Netzwerken generiert werden sollte. Diese haben zum einen wenig Resonanz gefunden und wurden zum anderen mittlerweile auch gesperrt. Gesperrt zeigt sich auch Kalifornien, aber das betrifft nur den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Ab 2035 sind in dem US-Bundesstaat nur noch abgasfreie Autos erlaubt – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Offenbar hat sich Patrick Hillmann, Sprecher der weltgrößten Kryptobörse Binance, gern durch ein mit künstlicher Intelligenz erzeugtes "Hologramm" in Zoom-Calls darstellen lassen. Angreifer haben sich das zunutze gemacht, mit einem Deepfake-Avatar Hillmanns Dritte in die Falle gelockt und sie um Millionen entreichert. Eine brasilianische Kryptowährungs-Firma wollte ihre eigene Kryptowährung bei Binance listen und ist dabei auf Betrüger mit einem Fake-Hologramm hereingefallen: Krypto-Diebstahl mit Deepfake eines Hologramms beschert 32 Millionen Dollar.
Fakes gibt es auch in sozialen Netzwerken, aber jetzt hat eine Analyse zahlreicher gesperrter Konten von Facebook, Twitter und Co. etliche Fake-Accounts identifiziert. Diese hätten verdeckt und koordiniert versucht, vorwiegend im Nahen Osten und in Zentralasien prowestliche Narrative zu verbreiten. Eine solche Taktik ist bekannt von autoritären Regimen, aber ist nun auch belegt von westlicher Seite. Erfolgreich war diese Strategie aber nicht: Zahlreiche gesperrte Fake-Accounts sozialer Netzwerke als prowestlich enttarnt.
Kalifornien ist hingegen Pro-Elektro und verbietet praktisch den Verkauf von Personenkraftwagen sowie leichten Nutzfahrzeuge mit Verbrennerantrieb. Es dürfte der erste Staat der Welt sein, der das in konkrete Rechtsnormen umsetzt. Der US-Bundesstaat begründet das Verkaufsverbot nicht nur mit dem Klimawandel, sondern auch mit der durch zunehmende Waldbrände gestiegenen Luftbelastung. Das Verbrennerverbot wird erreicht durch niedrige Emissionsgrenzwerte, aber Ausnahmen gibt es, nicht nur für Lkw: Kalifornien verbietet Verkauf der meisten Verbrenner ab 2035.
Näher als das Verbrenner-Aus ist der Termin für das wichtigste Apple-Ereignis des Jahres: Am 7. September 2022 lädt der US-Konzern zu seiner diesjährigen iPhone-Präsentation. Die Keynote, die am Mittwochabend offiziell gegenüber Medien angekündigt wurde, steht unter dem Motto "Far out", was übersetzt so viel wie "weit draußen" (oder übertragen auch: "echt irre") heißt und mit einem Weltraummotiv unterlegt ist. Auch neue Computeruhren dürften kommen neben dem iPhone 14: Termin für Weltpremiere steht.
Der Versand von 2D-Codes für E-Rezepte über E-Mail und SMS ist nicht zulässig. Dies erklärt Schleswig-Holsteins Datenschutzbeauftragte vor dem Hintergrund des Ausstiegs der Kassenärzte des Bundeslandes aus der Testphase des E-Rezepts. Ein abgefangener Code erlaube Zugriff auf sensible Daten, sodass sichere Übertragungsmöglichkeiten verwendet werden müssen: per App oder als Ausdruck. Auch Westfalen-Lippe könnte die Testphase des E-Rezepts bald beenden, nach dem Datenschutz-Eklat: Ärzte und Apotheker stellen Bedingungen für E-Rezept.
Mit Netflix wird der Pionier der Streaming-Ära 25 Jahre alt, aber abgesehen davon gibt es wenig Grund zum Feiern für den US-Konzern. Dem lange unangefochtenen Marktführer beim Film- und Serienstreaming sitzt der große Konkurrent Disney immer stärker im Nacken. Der Druck sorgt schon dafür, dass Netflix sogar laut überlegt, wie Werbung eingebunden werden kann. Im Herbst schauen die Nutzer außerdem zur Konkurrenz, wo in diesen Tagen verschiedene Fantasy-Blockbuster anlaufen. Genug zu besprechen für die #heiseshow: Nach 25 Jahren – sind die besten Tage von Netflix jetzt vorbei?
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(fds)