Ducati Diavel V4: Mehr Muskeln für das Muscle Bike

Seite 2: Breiter Hinterreifen

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Der fette 240er-Hinterreifen, wie ihn schon die V2-Diavel trug, musste natürlich für den spektakulären Auftritt bleiben. Er bietet offenbar genügend Grip, Ducati gibt für den Ampelstart unter drei Sekunden an, bis im Tacho die 100 aufleuchtet. Beim Chassis gingen sie einen komplett neuen Weg, der bisherigen Stahlrohrrahmen entfiel zugunsten eines Monocoques aus Aluminium, das den Motor als tragendes Element aufnimmt. Die Bauweise macht die Diavel leichter, Ducati gibt das Leergewicht mit 236 kg an, acht weniger als die Vorgängerin, trotz zweier Zylinder mehr.

Auch an der Fahrwerksgeometrie schraubten die Entwickler, der Radstand schrumpft an der V4 im Vergleich zur V2 von 1600 auf 1593 mm, was immer noch sehr lang ist, aber die Diavel stabil laufen lässt. Die 50 mm dicke, voll einstellbare Upside-down-Gabel steht mit 64 Grad um ein Grad steiler und der Nachlauf reduziert sich um acht auf 112 mm. Offensichtlich wollte Ducati seinem Muscle Bike etwas mehr Agilität antrainieren. Die schwere Maschine will natürlich adäquat verzögert werden und so kommen die radialen Stylema-Monoblock-Bremszangen von Brembo am Vorderrad zum Einsatz. Sie wirken auf zwei 330 mm große, halb schwimmend gelagerte Bremsscheiben. Hinten unterstützt eine Zwei-Kolben-Bremse, ebenfalls vom italienischen Spezialisten Brembo.

Ducati Diavel V4 (8 Bilder)

Besonders auffallend sind die beiden mächtigen Ansaugschlünde seitlich des Tanks, die schon optisch die Potenz des Motors signalisieren.

Die Diavel V4 bekam ein neues, fünf Zoll großen TFT-Display und die neuesten elektronischen Assistenzsysteme: Kurven-ABS, Schlupfregelung, Wheelie-Kontrolle, Launch-Kontrolle, Quickshifter und Tempomat. Vier Fahrmodi, die über beleuchtete Schalter am Lenker eingestellt werden können, regulieren die abgegebene Kraft und elektronischen Eingriffe. Per Bluetooth und App lässt sich das Smartphone mit dem Motorrad verbinden und im Display eine Turn-by-turn-Navigation darstellen.

Wie es sich für eine Ducati gehört wird die Diavel V4 natürlich in Rot angeboten, wahlweise aber auch in Schwarz. Im Zubehör finden sich unter anderem jede Menge Teile aus Kohlefaserlaminat, diverse Rückspiegel, andere Sitzbänke, Griffheizung, eine Rückenlehne für die Sozia und für Reisende gibt es Windschild, Koffer und Tankrucksack.

Ab Januar soll sie zu den deutschen Händlern rollen, für happige 27.090 Euro. Die letzte Diavel V2 lag noch bei 21.190 Euro und selbst die teurere S-Version gab es für 24.090 Euro. Wie viele Kunden den satten Aufpreis für die neue Diavel V4 bereitwillig zahlen, wird sich nächstes Jahr herausstellen.