E-Auto Smart #5 Brabus: Versuch einer Absetzung vom Rest

Smart legt das Topmodell des #5 vor, das trotz schwerem SUV-Format mit seinen 475 kW viele Sportwagen hinter sich lassen kann.

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Smart #5 Brabus

(Bild: Smart)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Smart hat die Vorstellung des #5 in zwei Teile aufgeteilt, und das war nicht etwa ein Versehen. Zum einen verspricht sich die Marke mit der verzögerten Vorstellung des #5 Brabus ein zweites Mal Aufmerksamkeit in der Zielgruppe. Das hat geklappt. Zum anderen versucht sie so recht geschickt zu verbergen, dass zwischen der als Topsportler gepriesenen Variante mit Brabus-Schriftzug und dem flottesten Modell diesseits davon nur rund 40 kW Systemleistung liegen.

Bedenken, die beiden kämen sich zu nah, versucht Smart auszuräumen. Damit ist weniger die um 10 auf 210 km/h angehobene Höchstgeschwindigkeit gemeint. Geradezu erstaunlich ist angesichts von nur 43 kW höherer Systemleistung, der #5 Brabus bietet 475 kW, die nochmals deutlich kĂĽrzere Zeit im Standardsprint. Statt 4,9 Sekunden im Modell "Pulse" mit 432 kW sollen es im Brabus nur 3,8 Sekunden sein. Um diese Zahlen einmal einzuordnen: Der #5 Brabus ist in dieser Disziplin einen Hauch schneller als ein Ferrari F50 aus den 1990er-Jahren. Dabei wiegt das SUV schon leer fast 2,4 Tonnen. Geht das WettrĂĽsten in diesem Tempo weiter, kann man sich schon fragen, wie Neuwagen in wenigen Jahren motorisiert sein werden.

Smart #5 Brabus (11 Bilder)

Der #5 Brabus bietet nur etwas mehr Leistung als das stärkste Modell der Reihe diesseits davon. Mit 475 statt 432 kW bleibt der Zuwachs verglichen mit früheren Zeiten gering. (Bild:

Smart

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Dabei unterbietet der Smart beim Energiebedarf jeden VW Polo. Im WLTP nennt der Hersteller 19,9 kWh/100 km – das entspricht dem Heizwert von etwas mehr als zwei Litern Superbenzin. Bei der Batterie setzt Smart auf einen Materialmix aus Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt. Der nutzbare Energiegehalt liegt bei 94 kWh, was im Zyklus fĂĽr 540 km Reichweite genĂĽgen soll. In der Spitze nennt Smart 400 kW DC-Ladeleistung. Unter optimalen Bedingungen sollen 18 Minuten reichen, um die Batterie von 10 auf 80 Prozent aufzuladen. Angenehm im Alltag ist, dass auch dieser #5 an den weitverbreiteten AC-Ladesäulen mit 22 kW laden kann.

60.900 Euro soll der #5 Brabus kosten. Viel Geld, doch ein Verbrenner ähnlichen Formats, der bei den Fahrleistungen mithalten könnte, wäre deutlich teurer. Dazu reicht Smart im Topmodell eine ĂĽppige Ausstattung serienmäßig dazu. Sie enthält unter anderem ein festes Glasdach, ein Soundsystem von Sennheiser, Matrix-Licht, 21-Zoll-Felgen und die Wärmepumpe. Das ist noch etwas mehr als im #5 Pulse, der mit 432 kW ebenfalls sehr wuchtig antritt. Dem Kunden mĂĽssen die Upgrades bei Ausstattung und Leistung am Ende rund 5500 Euro wert sein. Das ist der Aufpreis fĂĽr den Brabus gegenĂĽber dem Pulse. Vermutlich werden die meisten Kunden es am Ende bei den #5-Modellen mit Heckantrieb belassen, die mit 250 bis 267 kW ebenfalls nicht schwächlich sind.

(mfz)