Startup für elektrische Lieferwagen insolvent: Canoo findet keine Geldgeber

Das mittlerweile in Arkansas beheimatete US-Startup Canoo hat nach eigenen Angaben Insolvenz nach Chapter 7 des US-Konkursgesetzes angemeldet. Die Vermögenswerte sollen verkauft und die daraus entstehenden Erlöse an die Gläubiger verteilt werden.

Ursprünglich wurde das Canoo, das in den USA beheimatet ist, 2017 von Managern aus der deutschen Automobilindustrie (BMW, Opel) gegründet. Den ursprünglichen Plan, Fahrzeuge nicht zu verkaufen, sondern nur per Abonnement zu vermieten, hatte Canoo wieder aufgegeben. Es entwickelte unter anderem einen batterieelektrisch betriebenen Van und stellte 2020 einen ebenso betriebenen Lieferwagen vor, der für kleine Unternehmen und die Auslieferung von Waren über die letzte Meile besonders geeignet sein sollte. Mitte 2022 verkündete Canoo eine Großbestellung Walmarts, die aber zugleich eine Zusammenarbeit mit Amazon ausschloss.

Einer der Mitgründer, Ulrich Kranz, der zuvor bei BMW für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen verantwortlich war, wechselte bereits 2021 zu Apple. Eine Zusammenarbeit mit Apple hatte Canoo angestrebt, daraus wurde aber nichts. Nach eigenen Angaben hat Canoo aber die NASA, das US-Verteidigungsministerium, den United States Postal Service (USPS) und den Bundesstaat Oklahoma beliefert.

Keine frischen Investitionen, keine Darlehen

Das Scheitern begründet Canoo nun damit, dass die Gespräche mit ausländischen Kapitalgebern, die die Führungskräfte des Unternehmens geführt hätten, erfolglos waren. Zudem sei es nicht gelungen, sich finanzielle Unterstützung aus dem Loan Program Office (LPO) des US-Energieministeriums zu sichern. Das LPO stellt Darlehen und Darlehensbürgschaften zur Verfügung, um die Umsetzung von US-Projekten in den Bereichen saubere Energie, fortschrittlicher Transport und Energieversorgung der indigenen Bevölkerung zu fördern.

Canoo stellt den Betrieb mit sofortiger Wirkung ein. (axv)