E-Lkw: Daimler, Traton und Volvo wollen Ladenetz ab 2022 aufbauen

Die drei Unternehmen haben nun eine Vereinbarung für ein Joint Venture unterzeichnet, das in Europa zunächst 1700 Ladepunkte für den Fernverkehr aufbauen soll.

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(Bild: Scharfsinn / Shutterstock.com)

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Die Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck, die VW-Tochter Traton und Volvo haben sich nun wirklich zu einem Joint Venture zusammengefunden, um in Europa eine Ladeinfrastruktur für batterieelektrisch betriebene schwere Fernverkehrs-Lkw und Reisebusse aufzubauen.

Erstmals angekündigt worden war die Kooperation im Juli dieses Jahres. Das geplante Joint Venture soll von den drei Unternehmen zu je gleichen Teilen gehalten werden und kommendes Jahr 2022 in Amsterdam seinen Betrieb aufnehmen, sofern alle behördlichen Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind. Insgesamt wollen die drei 500 Millionen Euro in das Gemeinschaftsunternehmen investieren.

Innerhalb von fünf Jahren soll das Joint Venture mindestens 1700 Hochleistungs-Ladepunkte für Ökostrom an und in der Nähe von Autobahnen sowie an Logistik-Hubs und an Abladestellen errichten und betreiben. Zusätzliche Partner sowie öffentliche Fördermittel könnten dazu beitragen, die Zahl der Ladepunkte im weiteren Verlauf deutlich zu erhöhen, heißt es in einer Daimler-Mitteilung (PDF). Das geplante Ladenetz soll Flottenbetreibern aller Marken in Europa zur Verfügung stehen.

"Eine Hochleistungs-Ladeinfrastruktur für den Fernverkehr stellt einen wirtschaftlich sinnvollen Weg dar, um CO2-Emissionen in kurzer Zeit deutlich zu reduzieren", schreiben die drei Unternehmen. Bis 2030 könnten bis zu 50.000 dieser Ladepunkte nötig sein, dazu solle das Joint Venture einen Beitrag leisten. Dieser Vorreiterei sollten nach Meinung der drei Unternehmen andere folgen, sie sei auch ein Aufruf an Regierungen und Gesetzgeber, die definierten Klimaziele gemeinsam mit einem zügigen Ausbau des notwendigen Ladenetzes zu erreichen.

An den Ladestationen könnten die Fernfahrer die Gelegenheit nutzen, während des Ladens die vorgeschriebene 45-minütige Ruhezeit zu nutzen. Denkbar sei auch, über Nacht zu laden. Die drei Unternehmen versichern, dass sie nur in Sachen Ladenetz eng kooperieren, in allen anderen Bereichen Konkurrenten bleiben.

(anw)