Elektroauto Renault Megane E-Tech: Basismotor fliegt aus dem Programm
Renault schrumpft das Angebot des Megane zusammen: Künftig gibt es nur noch einen Antrieb mit 160 kW und 60-kWh-Batterie.
(Bild: Renault)
Mitunter dreht sich die automobile Welt schneller, als vielen vielleicht bewusst ist: Der Renault Megane E-Tech ist erst seit rund drei Jahren auf dem Markt und gehört dennoch unter den Elektroautos der Marke schon zu den älteren Modellen. Nachdem die Verkaufszahlen im vergangenen Jahr eingebrochen waren, strafft Renault jetzt das Angebot und behebt endlich ein paar Merkwürdigkeiten, mit denen das Auto einst startete.
Basis kaum gefragt
Die Idee, das Auto an der Basis mit einer kleinen Batterie auszustatten, war nicht grundsätzlich verkehrt. Schließlich erfordert nun wirklich nicht jedes Fahrprofil eine große Reichweite – eher trifft das Gegenteil zu. Ganz nebenbei mindert das den CO₂-Fußabdruck in der Produktion. Doch Renault macht mit der Entscheidung, das Basismodell ausschließlich an Wechselstrom, noch dazu einphasig mit maximal 7,4 kW, laden zu können, ein Angebot, das dann doch kaum einer wollte. Ein Teil des Experiments wurde nach wenigen Monaten beendet, schon ab dem Herbst 2022 konnte auch das Grundmodell an Gleichstrom geladen werden. Die Kunden allerdings griffen mit überwältigender Mehrheit zur Ausführung mit 60 statt 40 kWh Energiegehalt.
Deshalb fliegt die Variante mit 40 kWh jetzt aus dem Sortiment, ebenso der E-Motor mit 96 kW. Übrig bleibt nur eine Antriebskonfiguration, die 160 kW Motorleistung, 300 Nm Drehmoment und 60 kWh Energiegehalt in der Batterie kombiniert. Das reicht für 7,4 Sekunden im Standardsprint, 160 km/h Spitze und eine Reichweite im WLTP, die je nach Version zwischen 452 und 461 km liegen soll. Den Verbrauch im Zyklus gibt Renault mit 15,1 bis 15,4 kWh/100 km an.
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Teure Option auf 22-kW-AC-Laden
Eine Wärmepumpe und ein bidirektionales Ladegerät sind stets serienmäßig. Die maximale DC-Ladeleistung liegt bei 130 kW. Für die Aufladung von 15(!) auf 80 Prozent nennt Renault eine Zeit von 32 Minuten, was nicht rekordverdächtig ist. Einige Konkurrenten erledigen das ein paar Minuten schneller. Mit 1000 Euro sehr teuer bezahlen lässt sich Renault die Option, an Wechselstrom mit 22 statt mit 11 kW laden zu können. Immerhin: Wenigstens gibt es diese Möglichkeit überhaupt. Zusätzlich unterstützt der Megane E-Tech ab sofort auch Plug& Charge: Nach Freischaltung reicht es also, Ladesäule und Auto zu verbinden, die Abrechnung erfolgt dann ohne Zuhilfenahme von Ladekarte oder App. Neu ist im Megane E-Tech die Option auf das sogenannte Ein-Pedal-Fahren, die sich für alle Modelle ab Produktionsdatum März 2024 sogar nachrüsten lässt.
Renault bietet den Megane E-Tech in drei Ausstattungslinien an: das Basismodell "Techno" ab 40.900 Euro, die mittlere Version "Esprit Alpine" ab 42.900 Euro und das Topmodell "Iconic" ab 44.900 Euro. Diese Preise sind auf den ersten Blick durchaus selbstbewusst für ein 4,2 m langes Elektroauto. Der minimal größere VW ID.3 wird für deutlich weniger Geld angeboten. Allerdings stattet Renault den Megane E-Tech bereits an der Basis ziemlich umfangreich aus. Ob die Rechnung am Ende aufgeht? Die kommenden Zulassungszahlen werden das zeigen.
(mfz)