E-Motorradhersteller Energica aus Italien: Insolvent mangels Kundeninteresse

Zu geringe Verkaufszahlen: Mit der italienischen Elektromotorradmarke Energica hat eine der bekanntesten Pioniermarken in diesem Bereich Insolvenz angemeldet.

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Energica Eva

Energica Eva in unserem Fahrbericht.

(Bild: Energica)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Ingo Gach

Die italienische Elektromotorradmarke Energica hat am 14. Oktober Insolvenz angemeldet. Damit ist eine der bekanntesten Pioniermarken zu einem weiteren Opfer des mangelnden Interesses an Elektromotorrädern geworden.

Der amerikanische Hauptanteilseigner von Energica, die Fondgesellschaft Ideanomics Inc, hält 75 Prozent der Anteile und hat nun den Stecker gezogen. Energica baute seit 2009 Elektromotorräder und gründete 2014 in Modena die Energica Motor Company. Sie betrieb vier Jahre lang mit ihren Fahrzeugen die FIM MotoE-WM im Rahmen der MotoGP.

Leistungsstarke Serienmodelle wie der Sportler Ego, die Naked Bikes EsseEsse 9 und Eva Ribelle sorgten international für Aufsehen, allerdings blieben die Verkaufszahlen der teuren E-Fahrzeuge stets gering und die Finanzlage immer kritisch.

2021 stieg die US-Fondsgesellschaft Ideanomics ein und als im Jahr darauf das Touring-Bike Experia erschien, gab es einen Hoffnungsschimmer, weil die Umsätze – laut Herstellerangaben – um 200 Prozent gestiegen waren. Doch das Strohfeuer erlosch bald wieder und die verzweifelte Suche nach weiteren Investoren verlief ergebnislos.

Ein Gericht hat das Konkursverfahren über Energica eröffnet. Wie es mit dem Service und der Ersatzteilversorgung für die Kunden zukünftig aussieht, ist noch völlig offen.

(fpi)