Europäische Rakete Ariane 5 hat zum letzten Mal Satelliten ins All gebracht

Die letzte Mission der europäischen Trägerrakete war erfolgreich. Ariane 5 setzt zwei Kommunikationssatelliten ab. Nachfolger Ariane 6 startet wohl erst 2024.

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Ariane 5 Rakete hebt ab im Dunkeln

Letzter Start einer Ariane 5

(Bild: ESA-CNES-Arianespace/Optique video du CSG/P. Piron)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer
Inhaltsverzeichnis

Die Schwerlastrakete Ariane 5 hat ihre letzte Mission erfolgreich abgeschlossen. Laut europäischer Weltraumagentur ESA wurden zwei Kommunikationssatelliten ins All gebracht. Das beschließt ein wichtiges Kapitel der ESA-Geschichte, denn Ariane 5 hat damit das Ende ihrer Betriebszeit erreicht, die 1996 begann. Sie soll von Ariane 6 abgelöst werden, doch der Nachfolger hat bislang noch nicht abgehoben. Nach etlichen Verzögerungen soll der erste Start voraussichtlich 2024 erfolgen.

Ariane 5 ist in der Nacht zum 6. Juli vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana zum 117. Mal gestartet und hat zwei Kommunikationssatelliten mit einem Gesamtgewicht von 7000 Kilogramm in ihre geostationären Orbits befördert, wie die ESA erklärt. Der Flug VA261 umfasste den experimentellen Heinrich-Hertz-Satelliten des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), der neue Kommunikationstechniken testen soll, sowie den Satelliten "Syracuse 4b" des französischen Militärs.

Der Start war ursprünglich für den 16. Juni geplant, wurde aber kurz zuvor wegen technischer Probleme verschoben. Drei pyrotechnische Übertragungsleitungen, die für die Trennung der Feststoff-Booster der Rakete verwendet wurden, mussten laut Spacenews ersetzt werden. Als nächsten Termin wurde der 4. Juli gesetzt, das verzögerte sich jedoch aufgrund starker Winde in den oberen Höhen um einen weiteren Tag. Doch jetzt ist die 117. und nach 27 Jahren letzte Mission einer Ariane 5 abgeschlossen.

"Ariane 5 ist nun vorbei, und Ariane 5 hat ihre Arbeit perfekt abgeschlossen und ist jetzt wirklich eine legendäre Trägerrakete", erklärte Stéphane Israël, Chef des Raketenstartanbieters Arianespace, nach der Mission. "Aber Ariane 6 kommt."

Allerdings ist bislang noch unklar, wann es damit losgeht. In der Vergangenheit haben sich die verschiedenen Raketengenerationen der ESA überlappt. So war Ariane 5 bereits im Betrieb, als Ariane 4 im Jahr 2003 zuletzt startete. Die ESA (European Space Agency) hatte ähnliche Pläne mit Ariane 6, aber verschiedene längere Verzögerungen haben dies verhindert.

Ursprünglich hatte die erste Ariane 6 im Jahr 2020 ins All fliegen sollen, dann kam es aber zu verschiedenen Verspätungen während der Coronapandemie. Aber auch nach deren Ende können die Zeitpläne nicht eingehalten werden. So hat es noch vor einem Jahr geheißen, dass der erste Start einer Ariane 6 frühestens im April 2023 erfolgen soll, das hat aber nicht geklappt. Im Herbst war dann vom 4. Quartal 2023 die Rede, aber auch das hat sich bereits überholt.

Im Mai dieses Jahres erklärte die in Bremen sitzende OHB, einer der Zulieferer des Ariane-6-Programms, dass sie den ersten Start frühestens Anfang 2024 erwarten, aber nicht später als im Mai 2024. Die ESA selbst wollte sich noch nicht festlegen. ESA-Chef Josef Aschbacher versprach letzte Woche während einer Konferenz: "Nach dem Sommer im September werden wir einen Zeitraum angeben, der der Zielzeitraum für die Ariane 6 ist."

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Die Ariane 6 soll Fracht günstiger ins All bringen und bezüglich der Nutzlast in etwa mit der Falcon 9 von SpaceX gleichziehen. Mit der größtenteils von der ESA finanzierten Entwicklung hatte Europa auf den verstärkten Wettbewerb im Markt für Trägerraketen reagiert. Denn die Nachfrage ist immer noch groß. So hat Amazon ganze 18 Starts mit Ariane 6 für das Satelliteninternet "Project Kuiper" gebucht.

(fds)