Fahrbericht Alfa Romeo Giulia Veloce
Alfa Romeo stellt die vierte Version der Mittelklasse-Limousine Giulia vor. Der Beiname "Veloce" (schnell) knüpft an die traditionsreiche Giulietta aus dem Jahr 1956 an, die für ausgeprägte Sportlichkeit stand
- Michael Kirchberger
- Mirko Dölle
Mit den Frontantriebs-Exoten wie dem Coupé Brera und dem misslungenen Spyder konnten wahre Alfisti wenig bis nichts anfangen. Neue Modelle sollen der einst so kraftvollen Marke Alfa Romeo wieder auf die Beine helfen. Nun kommt die vierte Version ihrer sportlichen Mittelklasse-Limousine Giulia heraus. Der Beiname "Veloce" (schnell) knüpft an die traditionsreiche Giulietta Veloce von 1956 an, die für ausgeprägte Sportlichkeit stand. Ein 2,2-Liter-Diesel mit 154 kW/210 PS oder ein 2,0-Liter-Ottomotor mit 206 kW/280 PS sind als Motorisierungen für den allradgetriebenen Viertürer erhältlich. Wir probierten die Benzin-Motorisierung.
Nach Giulia, Sport und Quadrifoglio macht die Giulia Veloce Alfas Mittelklasse-Baureihe zu Preisen von 46.800 Euro für die Diesel- und 47.800 Euro für die Otto-Motorisierung nun zum Quartett. Den sportlich-eleganten Auftritt erzielt Alfa mit leichten Modifikationen an den Stoßfängern und 18 Zoll großen Leichtmetallrädern. Das Interieur gewinnt durch umfangreiche Serienausstattung. Die angenehmen, elektrisch einstellbaren und beheizten Sport-Ledersitze und Leder am Armaturenbrett verbreiten das passende Ambiente. Dabei bleibt es fast etwas zu nüchtern, bietet aber gute Ergonomie.
Fahrbericht Alfa Romeo Giulia Veloce (6 Bilder)

Spurtstark
Die beiden Vierzylinder verleihen der rund 1600 Kilogramm wiegenden Giulia beachtliche Fahrleistungen. 6,8 Sekunden braucht die Diesel-Giulia von 0 auf 100 km/h, in nur 5,2 Sekunden erledigt das der Ottomotor. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 235 respektive 240 km/h. 4,7 Liter genügen dem Selbstzünder für 100 Kilometer im Zyklus, der sein maximales Drehmoment von 470 Nm bei 1750/min abgibt, der Benziner mit 400 Nm bei 2250/min verbraucht laut Norm 6,2 Liter.
Für die flache Drehmomentkurve sorgt ein variabler Ventiltrieb. In Zusammenarbeit mit der sehr sanft aber passgenau schaltenden 8-Gang-Automatik von ZF stellt der Antrieb in jeder Fahrsituation genügend Drehmoment bereit. Meist genügt es, das Getriebe agieren zu lassen, in den dynamischen der drei Fahrmodi schaltet der Automat schneller und hält eine höhere Drehzahl. Fahrer-Eingriffe erlaubt das Getriebe über große Schaltwippen am Lenkrad. Wir nutzten sie bisweilen zum Herunterschalten vor Kurven oder Steigungen, einfach, weil wir den erhöhten Leistungsbedarf (noch) früher als das Getriebe erkennen.