Florida bekommt neue Stadt für selbstfahrende Vehikel

Seite 2: Geschäftsmodell: Immobilien plus Daten

Inhaltsverzeichnis

Elementarer Bestandteil des Businessmodells ist die intensive Sammlung von Daten. Selbstredend ist Babcock Ranch von Anbeginn als "smarte Stadt" konzipiert, die alles und jeden überwacht und auswertet. IBM ist nicht zufällig einer der Businesspartner.

Vom vernetzten zum autonomen Auto

Im Bereich der autonomen Fahrzeuge teilt Projektberater Lambert die Daten in drei Gruppen: Technische Daten über die jeweiligen Fahrzeuge und ihre Komponenten, Daten über den Betrieb im Alltag, und Informationen über die Akzeptanz durch die Einwohner. Während allgemeine Lehren aus Babcock Ranch veröffentlicht werden sollen, werden die Rohdaten nur den zahlenden Geschäftspartnern offenstehen.

"Wir wollen eine gemischte Bevölkerung", betonte Lambert. Dazu gehören Senioren, die nicht mehr selbst Auto fahren können, ebenso wie die begehrten Millennials. Ein Verbot des privaten Autobesitzes ist nicht geplant, aber Babcock Ranch soll seinen Bewohnern das Leben ohne eigenes Auto schmackhaft machen. Daher ist auch keine Tankstelle vorgesehen; zur nächsten bestehenden Tankstelle fährt man aber nur fünf bis zehn Minuten.

Zum Mobilitätskonzept gehören Mietautos und -fahrräder, Fahrgemeinschaften, Schulbusse sowie ein Flughafenshuttle. Später sollen kleine, selbstfahrende Taxis dazukommen. Deren Hersteller sollen dann eine Partnerschaft mit Babcock Ranch eingehen und ihre Fahrzeuge auch selbst gewinnbringend betreiben. Angedacht sind zudem autonome Flug- und Wasserfahrzeuge.

Weitgehend draußen bleiben sollen Paketdienste. Sie sollen ihr Stückgut an einer zentralen Sammelstelle abgeben. Die Zustellung auf der letzten Meile werden dann vielleicht Roboter übernehmen, oder die autonomen Shuttlebusse während betriebsarmer Tageszeiten. (ds)