Freitag: Chinesische Gruppe hackt Bundesbehörde, Fragen rund ums Copyright
Verfassungsschutz erklärt Hack + Was darf KI? + Giftiger Schach-Streit beigelegt + US-Regierung fördert Elektroautos + Käufer für insolventen E-Bike-Hersteller
Einer chinesischen Gruppierung ist ein Cyber-Einbruch bei einer deutschen Bundesbehörde gelungen, wie nun bekannt wurde. Der Verfassungsschutz erklärt, wie der Angriff abgelaufen sein könnte. Die US-Behörde für Copyright stellt brennende Fragen rund um generative KI. Die Konsultation dient als eine der Grundlagen für künftige Vorschriften. Und Ex-Schachweltmeister Magnus Carlsen und Hans Niemann legen ihre öffentlich ausgetragene Fehde bei – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Bereits vor zwei Jahren ist es chinesischen Hackern gelungen, beim Bundesamt für Kartografie und Geodäsie (BKG), das unter anderem detaillierte Karten erstellt und Satellitenbilder auswertet, einzudringen. Die Behörde hat den bislang nicht publik gemachten Angriff laut einem Medienbericht bestätigt. Man sei "frühzeitig" vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) informiert worden und habe "rechtzeitig geeignete Maßnahmen" ergriffen habe. Der Verfassungsschutz erläutert in einem aktuellen Newsletter das mögliche Vorgehen der Hacker. Cyberspionage: Chinesische Gruppe hat deutsche Kartographiebehörde gehackt
Künstliche Intelligenz (KI) erstellt auf Zuruf neue Texte, Bilder, Bewegtbilder und/oder Klänge. Sie kollidiert damit ständig mit Urheberrechten. Das ruft die US Copyright Office, die zuständige US-Behörde, auf den Plan. Die beschäftigt sich seit Mitte der Sechziger mit Machine Learning und Copyright. Was damals noch theoretische Fragen waren, sind heute brennende Probleme. Wie sollen bestehende Regeln angewandt werden? Gibt es Änderungsbedarf? Dazu führt die Behörde nun eine große, in vier Themenbereiche unterteilte Befragung durch. Die soll dabei helfen, solch drängende Fragen zu beantworten. Jedermann und -frau ist eingeladen, sich zu beteiligen. US-Copyright: Was darf KI?
Der Streit hielt die Schachwelt in Atem. Vor rund einem Jahr verlor Ex-Weltmeister Magnus Carlsen bei einem Turnier in Missouri eine Präsenzpartie gegen den damals 19-jährigen Hans Niemann. Daraufhin bezichtigten Carlsen und einige Geschäftspartner, darunter Chess.com, Niemann des Betrugs, ohne jedoch Beweise vorzulegen. Chess.com veröffentlichte einen Bericht, der Niemann des Betrugs bei zahlreichen Online-Spielen bezichtigte. Niemann verklagte Carlsen und Chess.com daraufhin wegen Verleumdung. Nun haben Carlsen und Niemann überraschend das Kriegsbeil begraben und könnten sogar wieder gegenenander spielen. Schachkaiser Carlsen erkennt an: "Kein Beweis für Betrug durch Niemann"
Vor einem Jahr wurde in den USA der Inflation Reduction Act, das Gesetz zur Verringerung der Inflation, unterzeichnet. Es ist die bisher bedeutendste Maßnahme der US-Regierung gegen den Klimawandel. Mit dem Gesetz werden Hunderte Milliarden US-Dollar für die Förderung neuer und bestehender Technologien – von Solarzellen und Wärmepumpen bis hin zu Batterien für Elektrofahrzeuge – bereitgestellt, um die Kosten für saubere Technologien zu senken und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Aus diesem Topf sowie weiteren bietet Washington nun Automobilherstellern und Zulieferern 12 Milliarden US-Dollar in Form von Zuschüssen und Darlehen an, damit sie ihre Werke für die Produktion von Elektrofahrzeugen umrüsten können. Das könnte auch Auswirkungen auf Tarifauseinandersetzungen in der Branche haben. US-Regierung fördert Elektroautos mit Milliardensumme
Im Juli hat die niederländische Justiz den E-Bike-Hersteller VanMoof für zahlungsunfähig erklärt. Zuvor hatte der Fahradbauer den Vertrieb von Rädern auf seiner Webseite gestoppt und seine Retail-Stores in Städten wie Berlin, Amsterdam, London und Paris geschlossen. Mehrere Unternehmen zeigten sich an der Übernahme von VanMoof interessiert. Nun scheint ein Käufer für den insolventen E-Bike-Hersteller gefunden. VanMoof: McLaren Applied kauft den insolventen E-Bike-Hersteller
Auch noch wichtig:
- Anlässlich der IFA in Berlin kündigt Lenovo für Oktober das leistungsstarke Gaming-Notebook Legion 9i an. In dem Gerät stecken eine GeForce 4090, ein Core i9-13980HX sowie ein farbstarkes und kontrastreiches 16-Zoll-Display mit 165 Hertz. Lenovo Legion 9i: 5000-Euro-Notebook mit Flüssigkeitskühlung für Gamer
- Zusammen mit Kameras und Radar wollte Bosch mit Lidar die "Sensorenlücke" schließen. Daraus wird nun nichts. Autonomes Fahren: Bosch beendet Entwicklung von Lidar-Sensoren
- Microsoft 365 und Office 365 sollen künftig ohne Teams zu haben sein. Microsoft will damit Bedenken der EU-Kommission ausräumen. EU-Kartellverfahren: Microsoft entbündelt Teams
- Auch wenn man unter Windows 11 den Standardbrowser ändert, wird das teilweise ignoriert. Das soll sich mit einem Update ändern – aber nur in Teilen Europas. Nur in Europa: Windows 11 wird Standardbrowser künftig ausnahmslos akzeptieren
- Der geschasste BSI-Chef Schönbohm reicht beim Verwaltungsgericht Klage gegen das Bundesministerium des Innern ein. In der Gerichtsakte ist von Mobbing die Rede. Böhmermann-Ente: Schönbohm verklagt Bundesinnenministerium
- "Starfield" ist die erste neue Bethesda-Welt seit vielen Jahren – und weniger revolutionär, als viele erwartet haben. Aber vielleicht ist das auch gut so. "Starfield" im Test: Entschleunigte Abenteuer im Sternenfeld
- Der VW Passat geht in dieser Form in die letzte Runde. Größere Überraschungen bleiben beim Modellwechsel optisch wie technisch weitgehend aus. VW Passat 2024: Schlussvorstellung
(akn)