Freitag: Datenschutz fĂĽr Messenger, Pixel-Handys mit verstecktem Remote-Zugriff
PrĂĽfung von Messagingdiensten + Pixel mit Fernwartung + Threads mit mehr Funktionen + Digitalausbau von Kliniken + Sprengung von AKW + Verbraucherschutz-Podcast

(Bild: chainarong06/Shutterstock.com)
Datenschutzbehörden möchten die sichtbaren Teile von Messengern prüfen. Neue Kriterien sollen dabei helfen. Noch ist unklar, wie gut die Vorgaben des Katalogs mit Prüfkriterien für Messenger-Frontends sind. Doch Anbieter könnten ihn nutzen, um die eigenen Messenger zu verbessern. Pixel-Smartphones sollen softwareseitig verbessert werden, denn diese wurden auf Wunsch des US-Mobilfunkers Verizon mit Fernwartungssoftware ausgeliefert, weltweit. Wenn aktiviert, kann sie unsicher Code nachladen. Google wiegelt ab, denn die Aktivierung sei nur bei manuellem, physischem Zugriff möglich, will aber trotzdem nachbessern. Derweil erhält Metas Kurznachrichtendienst Threads neue Funktionen. Nutzer können jetzt mehrere Beitragsvorlagen speichern und Aufrufstatistiken einsehen. Zudem wird bald möglich sein, Beiträge für spätere Veröffentlichung einzuplanen. Das dürfte vor allem kommerziellen Anbietern gefallen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Datenschutz-Aspekte der sichtbaren Teile von Messengerdiensten sollen durch standardisierte Prüfmethoden überwacht werden, meint der Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (BfDI). Dafür hat das Amt einen Katalog mit Prüfkriterien für Messenger-Frontends erarbeitet, der seit Donnerstag für drei Monate zur öffentlichen Konsultation steht. Jedermann darf zu den Details Stellung nehmen. Der Katalog soll in erster Linie Datenschutzbehörden bei ihrer Arbeit unterstützen, er darf aber durchaus Unternehmen bei Überprüfung und Verbesserung ihrer Angebote helfen für deutschen Datenschutz: Standardisierte Prüfung für Messenger in Vorbereitung.
Datenschutz ist auch ein Thema für Millionen Pixel-Smartphones. Diese wurden mit Fernwartungssoftware ausgeliefert, die sie anfällig für Spionagesoftware macht – laut Google aber nur, wenn der Täter physischen Zugriff auf das Gerät hat, das Passwort des Nutzers eingibt, und weiß, wie die normalerweise unsichtbare und inaktive Software zu aktivieren ist. Unter diesen Voraussetzungen könnte ein Angreifer auch beliebige andere Software installieren. Die Fernwartungssoftware soll auf Wunsch Verizons seit Beginn der Pixel-Handys 2017 eingebaut worden sein, um etwa in seinen Verkaufsstellen Pixel-Handys vorzuführen: Pixel-Smartphones mit heimlicher, aber inaktiver Fernwartung ausgeliefert.
Threads von Meta Platforms hat zwei neue Funktionen für seine Plattform eingeführt, ein weiteres neues Feature wird bald verfügbar sein. Ab sofort nutzbar sind das Speichern mehrerer Beitragsvorlagen und Statistiken einzelner Beiträge mit Informationen zu den aufrufenden Nutzern. Die Einplanung von Beiträgen für eine spätere Veröffentlichung wird laut Meta in Kürze getestet. Mit dem erweiterten Funktionsumfang will Threads Nutzer und Firmen unterstützen und wohl auch sein Wachstum weiter vorantreiben. Zudem plant Threads angeblich, nächstes Jahr Anzeigen einzublenden und die neuen Funktionen zielen insbesondere auf kommerzielle Anbieter: Metas X-Konkurrent Threads mit Vorlagen, Planung und Statistiken von Beiträgen.
Wenn die Bedingungen optimal sind, werden in Grafenrheinfeld am heutigen Freitag um 18:30 Uhr die zwei Kühltürme des ehemaligen Atomkraftwerks gesprengt. Das Gelände rund um das AKW ist weiträumig abgesperrt, doch lässt sich vor Ort wohl ein Blick auf das Ereignis erhaschen. Auch im Internet können Spreng-Kiebitze zum Zug kommen. Der Betreiber PreussenElektra will die Sprengung filmisch festhalten und die Aufnahmen veröffentlichen, allerdings erst nach der Sprengung. Wer vorher online dabei sein will, kann in der ARD-Mediathek und bei anderen Livestreams fündig werden: Kühlturmsprengung des AKW Grafenrheinfeld vor Ort und im Internet erleben.
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Die Digitalisierung des Gesundheitswesens mit immer mehr Anwendungen soll zunehmend mit weniger, aber leistungsfähigerer Hardware auskommen. Besonders im Fokus steht dabei, dass die bisherigen Konnektoren, die für den sicheren Datenaustausch über die Telematikinfrastruktur (TI) gedacht sind, durch Highspeed-Konnektoren (HSK) und TI-Gateways ersetzt werden sollen. Mit HSK und TI-Gateway können künftig theoretisch unendlich viele Zugänge angeschlossen werden; ein HSK ist dabei in der Lage, 4.000 der bisherigen Einzel-Konnektoren zu ersetzen. Es lassen sich bis zu 50.000 Kartenterminals anschließen: Künftig weniger Hardware, mehr Leistung für die "Datenautobahn" des Gesundheitswesens.
Wer einen Glasfaseranschluss beauftragt und anschließend mit Ausreden und leeren Versprechungen hingehalten wird, ist zu Recht genervt. In solchen Fällen lohnt es sich, den Vertrag nochmal genau anzuschauen. In vielen Fällen gibt es rechtliche Möglichkeiten, ihn vorzeitig zu beenden und den Anbieter zu wechseln. Im c’t-Podcast "Vorsicht, Kunde!" sprechen wir über den Glasfaserausbau – oder das, was sich derzeit dabei abspielt. So liegt die Gigabitstrategie der Bundesregierung, bis 2030 alle Haushalte in Deutschland mit Glasfaser zu versorgen, noch in weiter Ferne. Tipps, wie Nutzer aus bestehenden, aber noch nicht erfüllten Glasfaserverträgen kommen, gibt es im c’t-Podcast "Vorsicht, Kunde": Glasfaseranschluss gesucht.
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Auch noch wichtig:
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(fds)