Freitag: Kriegsschiff mit heimlichem Starlink, China bringt Marsproben zur Erde
Internet für Unteroffiziere + Chinas Marsmission 2028 + Datenzentren-Ausbau Asiens + Kanzler bei IFA-Eröffnung + Datenschutz-Podcast über Verantwortlichkeiten
Auf einem US-Kriegsschiff war plötzlich ein WLAN namens STINKY verfügbar. Die Betreiberin leugnete, bis sie vor dem Militärgericht stand. Dort gab die Unteroffizierin zu, auf der USS Manchester heimlich und gegen die Vorschriften eine Starlink-Antenne installiert und den Internetzugang mit ihren Kameraden geteilt zu haben. In China soll die nächste Marsmission des Landes in vier Jahren starten und eingesammelte Marsproben zur Erde zurückbringen. Dazu werden zwei Raketen für die verschiedenen Gerätschaften benötigt. China will sich dabei an globale Richtlinien halten und eine Kontaminierung von Mars und Erde vermeiden. Zuvor werden im asiatisch-pazifischen Raum aufgrund des KI-Booms aber Heerscharen neuer Server gebraucht, und dafür Rechenzentren. Europa baut in bisschen, die USA viel mehr. Asien-Pazifik stellt allerdings beide in den Schatten. In dieser Region wurde die Serverkapazität dieses Jahr stärker ausgebaut als in den USA und Europa zusammen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Monatelang blieb eine heimlich auf einem US-Kriegsschiff installierte Starlink-Antenne unentdeckt, obwohl sie ein WLAN-Signal namens STINKY verbreitete und mit Kabeln und Repeatern über das ganze Schiff vernetzt war. Ein Teil der Besatzung wollte auch auf hoher See Internetzugang haben wie daheim, doch sind private Internetzugänge ein Sicherheitsrisiko und daher verboten. Zwar blieb STINKY nicht unentdeckt, doch gleich drei schiffsweite Durchsuchungen der USS Manchester fanden nichts. Der "geniale Trick": Die Antenne war auf Deck festgezurrt, wo niemand Nachschau hielt. Jetzt hat ein Militärgericht die dafür verantwortliche Unteroffizierin für schuldig befunden: Starlink-Antenne heimlich auf US-Kriegsschiff montiert.
Chinas Vorbereitungen der nächsten Mission zum Mars laufen offenbar besser als zunächst erwartet. Schon 2028 soll "Tianwen-3" nicht nur auf dem Mars landen und diesen erforschen, sondern es sollen auch Proben des roten Planeten eingesammelt und zur Erde zurückgebracht werden. Tianwen-3 wird zwei Starts von Raketen des Typs "Langer Marsch 5" umfassen. Eine wird eine Landefähre und ein Vehikel zum Abheben von der Marsoberfläche für die Rückkehr transportieren, die andere einen Orbiter sowie ein Modul für die Rückkehr zur Erde. Es könnten sogar ein Helikopter und ein sechsbeiniger, kriechender Roboter für das Einsammeln von weiter von der Landefähre entfernten Marsproben mitfliegen: China will 2028 zum Mars fliegen und Proben zur Erde zurückbringen.
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Immer mehr Server arbeiten für Künstliche Intelligenzen (KI). Europa kann beim Bau neuer Rechenzentren nicht mit der zusätzlichen Nachfrage mithalten, und in den USA sind noch weniger Kapazitäten für Server frei, obwohl dort deutlich mehr gebaut wird. Beide werden allerdings von der Region Asien-Pazifik überrundet. Wurden an den fünf Top-Standorten Europas im ersten Halbjahr 138 Megawatt Serverkapazität hinzugefügt, und in den Top 8 Städten der USA 515 MW, waren es in der Asien-Pazifik-Region nicht weniger als 1,3 Gigawatt. Der KI-Boom hat in der Region eine Trendwende herbeigeführt, nachdem die Investitionen in Datenzentren zuvor eingebrochen waren: Asien baut neue Rechenzentren in Japan, Indien und Malaysia für KI-Boom.
Im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU) ist die IFA 2024 Donnerstagabend offiziell eröffnet worden. In seiner Eröffnungsrede betonte der Kanzler, die Begeisterung für Technik sei auch ein Standortfaktor, "weil wir dann das führende Industrieland bleiben, das wir sind". Jeder verstehe heute zumindest in Grundzügen, wie ein Auto funktioniere oder man ein Smartphone bediene, sagte Scholz. "So müssen wir auch den Ehrgeiz haben, Künstliche Intelligenz für uns zu nutzen. Wir müssen wissen wollen, was Halbleiter sind und warum sie so wichtig sind für unsere Industrie." Er betont die wichtige Rolle neuer Technik für den Industriestandort Deutschland: Bundeskanzler eröffnet IFA 2024.
In Episode 117 des c't-Datenschutz-Podcasts dreht sich fast alles um das große Wort "Verantwortung". Diese ist ein Grundpfeiler des Datenschutzrechts: Wo personenbezogene Daten verarbeitet werden, muss jemand existieren, der für die Mittel und die Zwecke verantwortlich zeichnet. Nur ist es in der komplexen technischen Welt so, dass eher selten ein Verantwortlicher alles in der eigenen Hand hat. In der Regel werden Datenverarbeitungen ausgelagert, sei es zu einem Cloud-Anbieter oder einer Agentur, sodass sich mehrere Parteien die Verantwortung zur Verarbeitung teilen. Und hier wird es kompliziert. Wir besprechen dieses komplexe Feld mit einem Fachmann in der Auslegungssache 117: Zusammen stärker?
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(fds)