Freitag: Mobilfunk per Satellit ĂĽberall, Amazon mit unerwartet guten Zahlen
Mobilfunkabdeckung per Satellit + Amazon legt zu + Energiespeicher im Meer + Wasserstoffspeicher unter Alpen + Erholung nach Cyberangriff + Effekte von Avatar
Mobilfunk erreicht derzeit nur etwa zehn Prozent der Weltoberfläche. Netzbetreiber hoffen auf Hilfe aus dem Orbit und kooperieren mit Satellitenfirmen, um die Abdeckung deutlich zu erweitern. Amazon bemüht sich dagegen um Kostensenkung und baut massiv Stellen ab. Gewinn und Umsatz vom Jahresbeginn übertrafen die Erwartungen, aber eine trübe Cloud-Prognose lässt die Aktie sinken. Derweil möchte das Start-up Ocean Grazer bei Offshore-Windparks Energiespeicher im Meeresboden versenken. Die Energie soll per Wasserkraft verfügbar gemacht werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Mobilfunk-Netzabdeckung könnte sich bald vervielfachen, dank Satelliten von Lynk Global und SpaceX. Vor drei Jahren hat erstmals ein handelsübliches Handy eine GSM-Nachricht aus dem All empfangen, von einem Testsatelliten Lynks. Bereits nächstes Jahr soll ganz Kanada, das zweitgrößte Land der Erde, überall unter freiem Himmel Mobilfunkversorgung haben, die für SMS mit 4G- und 5G-Handys reicht. Kanadas zweitgrößtes Mobilfunknetz deckt nicht einmal 20 Prozent der Landfläche ab, jetzt soll sich die Lage komplett ändern: SpaceX und Lynk wollen Mobilfunkabdeckung drastisch verbessern.
Amazon ist trotz hoher Inflation und Konjunktursorgen mit einem überraschend deutlichen Umsatzplus ins neue Geschäftsjahr gestartet. Gleichzeitig hat der weltgrößte Online-Versandhändler etwa 27.000 Jobs abgebaut. Die Aktie stieg nachbörslich zeitweise um mehr als zehn Prozent. Nachdem Amazon allerdings umgehend davor warnt, dass Cloud-Kunden ihre Gürtel enger schnallen würden, drehte sich die Kursentwicklung und die Aktie fiel letztendlich um zwei Prozent. Zudem ist Amazons Cloud-Business zwar weiter gewachsen, aber weniger als noch vor einem Jahr: Amazon mit überraschend hohen Zugewinnen, aber Cloud-Ausblick besorgt Anleger.
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Das niederländische Start-up "Ocean Grazer" will umweltfreundliche Energiespeicher auf den Markt bringen, die direkt in der Nähe von Offshore-Windparks installiert werden können. Die Speicher sollen am Meeresboden platziert werden und mit Staudammtechnik arbeiten. Laut Ocean Grazer könnten die sogenannten, selbst entwickelten Meeresbatterien (genauer Ozean-Akkus; "Ocean Battery") sowohl für bessere Regulierung etwa bei Lastspitzen vor Ort sorgen als auch Strom in windarmen Zeiten einspeisen. Sie sollen in schon bestehende oder noch zu bauende Offshore-Windkraftparks integriert werden, so das Start-up Ocean Grazer: Energiespeicher am Meeresboden.
Eine andere Art des Energiespeichers ist in Österreich geplant. Reiner Wasserstoff wird erstmals in einer natürlichen unterirdischen Gaslagerstätte gespeichert. Im Sommer wird aus Wasser und überschüssigem Solarstrom grüner Wasserstoff erzeugt, mit 90 bar verdichtet und im oberösterreichischen Gampern unterirdisch eingelagert. Im Winter steht der Wasserstoff dann als umweltfreundliche Energiequelle zur Verfügung. Dieses Demonstrationsprojekt namens "Underground Sun Storage" hat die österreichische RAG am Donnerstag offiziell in Betrieb genommen: Österreich zeigt unterirdischen Wasserstoff-Speicher.
Nach dem Cyberangriff Anfang der Woche auf Bitmarck nimmt der IT-Dienstleister die Systeme der betroffenen Krankenversicherungen wieder in Betrieb. Dabei werden die Systeme schrittweise wieder hochgefahren und Dienste freigeschaltet. Sie waren als Vorsichtsmaßnahme nach dem Hack offline. Zu den Kunden des IT-Dienstleisters zählen die meisten gesetzlichen Krankenkassen – Betriebs- und Innungskrankenkassen sowie DAK Gesundheit, IKK Classic und die Hanseatische Krankenkasse. Auch die eigene Website musste Bitmarck vom Netz nehmen und durch eine temporäre Präsenz ersetzen: Erste Dienste von Krankenversicherungen nach Cyberangriff auf Bitmarck wieder online.
Es braucht ein Riesenteam, um einen monumentalen Film wie "Avatar: The Way of Water" auf die Beine zu stellen. Die Produktionskosten betrugen ohne Marketingbudget fast eine halbe Milliarde US-Dollar. 2,3 Milliarden US-Dollar hat der Film seit Dezember 2022 eingespielt. Damit hat Regisseur James Cameron abermals den erfolgreichsten Film aller Zeiten abgeliefert. Dabei entstand der Film nicht ausschließlich im 3D-Programm, denn so hätte das Effektstudio nicht den erstaunlichen Fotorealismus dieser völlig fremden Welt erreicht. Die Beteiligten erklärten auf der Konferenz für visuelle Effekte FMX 2023 den Fotorealismus von "Avatar: The Way of Water".
Auch noch wichtig:
- Der schwedische Telecom-Konzern Telia zieht sich aus Dänemark zurück. Das dänische Konsortium Norlys kauft das Mobil- und Festnetz.
- Die britische Vodafone Group hat eine neue Chefin gefunden, die die alte ist. Interims-CEO Margherita Della Valle übernimmt den Posten auf Dauer: Vodafone befördert Interims-Chefin zur CEO.
- Neue Fassaden-Elemente sollen Erdsonden und Luft-Wärmetauscher für Wärmepumpen überflüssig machen: Fassade liefert Wärme für Wärmepumpen.
- Ein stark beschädigtes Frachtschiff läuft in den Hafen ein, der Kapitän schweigt sich über den Vorgang aus. Offenbar hat er eine Windkraftanlage angefahren: Schiff rammt offenbar Offshore-Windkraftanlage in der Nordsee.
- Eine Woche nach dem ersten Start des Starships und der anschließenden Explosion gibt es eine erste offizielle Einschätzung zu den Folgen für die Natur vor Ort: Brand im Naturschutzgebiet und weit geschleuderte Trümmer nach Start des Starships.
- Als die Voyager-Sonden vor 45 Jahren gestartet wurden, sollten sie vier Jahre funktionieren. Ein Kniff soll das Missionsende nun noch einmal weiter aufschieben: Reservestrom angezapft, Voyager-2-Mission um Jahre verlängert.
(fds)