Freitag: Russlands Angriff auf die Ukraine und die unmittelbaren Folgen
Russlands vielfältige Attacken + Erste Reaktionen + Urteil nach verunreinigtem Raketentreibstoff + Nintendo kauft Entwicklerstudio + KI-Bewusstsein strittig
Der russische Angriff auf das Nachbarland Ukraine beherrscht die Schlagzeilen. Dieser findet nicht nur am Boden und in der Luft statt, sondern auch digital. Die Folgen könnten sogar in den Weltraum reichen. In den USA musste sich hingegen ein Transporteur wegen verunreinigten Raketentreibstoffs verantworten und in Japan baut Nintendo seine Spieleentwicklung aus, während weltweit darüber gestritten wird, ob künstliche Intelligenzen Bewusstsein erlangen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Russlands Angriff auf sein Nachbarland läuft nicht nur konventionell mit traditionellen militärischen Einsätzen, er wird offenbar auch digital geführt. heise online berichtet darüber vorwiegend aus technischer Sicht:
- Sicherheitsforscher von Eset warnen vor einer datenlöschenden Malware auf hunderten Rechnern. Währenddessen laufen DDoS-Angriffe auf ukrainische Webseiten als Cyberattacken auf Ziele in der Ukraine.
- Die EU kündigt nach Russlands Angriff auf die Ukraine ein weiteres Sanktionspaket an. Es sei das Weitreichendste, das der Staatenbund bislang beschlossen habe. Damit will die EU Russland Zugang zu Schlüsseltechnologien verwehren.
- Russland werde den Konflikt auch ins All ausweiten, befürchtet ein US-Geheimdienstschef und warnt Satellitenbetreiber. Diese müssten aktiv werden.
- Russische Truppen dringen offenbar auch über Tschernobyl, das an der Grenze zu Belarus liegt, in die Ukraine vor: Russland hat angeblich Atomgelände von Tschernobyl erobert.
- Wenige Minuten nach der Ankündigung neuer US-Sanktionen gegen Russland hat Dmitri Rogosin mit drastischen Worten vor möglichen Konsequenzen gewarnt: Roskosmos-Chef warnt vor ISS-Absturz.
Verunreinigter Treibstoff für Raketen und Marschflugkörper kann zu teuren Schäden und Katastrophen führen. Daher müssen Treibstoff-Transporteure verifizieren, dass in ihren Tankwagen zuvor keine Chemikalien befördert wurden, die mit dem brisanten Treibstoff reagieren könnten. Genau dabei hat eine texanische Firma betrogen und wurde nun verurteilt. Die Täter sind geständig, das Urteil milde, nachdem der SpaceX- und NASA-Lieferant verunreinigten Raketentreibstoff brachte.
Nintendo übernimmt SRD, einen langjährigen Partner unter den Spieleentwicklern seiner Konsolen. SRD (Systems Research & Development Co., Ltd.) arbeitet bereits seit den Achtzigerjahren für Nintendo und hat Software schon für das Nintendo Entertainment System (NES) programmiert. Jetzt kauft Nintendo SRD, den Entwickler von "Breath of the Wild" und "Animal Crossing", und macht das japanische Entwicklerstudio zu einer Tochterfirma.
Mit einem scheinbar beiläufigen Tweet befeuerte Ilya Sutskever, der leitenden Wissenschaftler von OpenAI, eine Diskussion neu, die eigentlich schon längst als abgehakt galt: Die Frage, ob eine Künstliche Intelligenz jemals so etwas wie ein eigenes Bewusstsein haben kann. Der Gründer von OpenAI behauptet, KI hätte dies in einzelnen Fällen bereits erreicht. Das ist vielleicht nicht so weit hergeholt, wie viele meinen, aber Forscher streiten darüber, ob KI bereits eine Art Bewusstsein entwickelt hat.
Auch noch wichtig:
- Sollte die Tesla-Fabrik in Grünheide scheitern, wäre das ein herber Rückschlag für den Autobauer. Wurden die Ausbaupläne deshalb schon zurückgenommen und die Tesla-Gigafactory in Brandenburg zum Rohrkrepierer?
- Freenet stellt die Mobilfunk-Marke Mobilcom-Debitel ein und beabsichtigt Mobilfunk künftig unter eigenem Namen anzubieten. Die etablierte Marke Mobilcom-Debitel wird über eineinhalb Jahre stillgelegt.
- Eine Reform der Einnahmen mit Maut und Mobilitätsgeld soll CO₂-Emissionen verringern und eine verursachungsgerechte Infrastrukturfinanzierung sichern helfen: Die Denkfabrik Agora Verkehrswende fordert Pkw-Maut und Reform der Kfz-Steuer.
- Die Übernahme der Prozessorschmiede ARM durch Nvidia ist gescheitert, weshalb ARM nun neue Pläne schmiedet. Intel schluckt den Auftragsfertiger Tower Semi. In der Übersicht: ARM plant den Börsengang, Intel kauft einen Chipfertiger.
(fds)