Games Convention: Neue Konsolen, neues Spiel

Microsoft hofft mit einem zeitlichen Vorsprung bei der dritten Gerätegeneration der Spielkonsolen endlich gegenüber Platzhirsch Sony und dessen Playstation deutlich aufholen zu können.

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Von
  • Renate Grimming
  • dpa

Die Karten der großen Hersteller von Spielekonsolen werden auf der Leipziger Games Convention neu gemischt -- so hofft zumindest der weltgrößte Softwarehersteller Microsoft. "Zum Weihnachtsgeschäft sind wir unter den Konsolen der dritten Generation die Nummer eins", sagte Xbox-Europa-Chef Chris Lewis am Donnerstag schmunzelnd. Auf Europas größter Spielemesse hatte Microsoft einen Tag zuvor erstmals einem deutschen Publikum die neue Xbox 360 vorgestellt. Das Unternehmen hofft mit einem zeitlichen Vorsprung in der dritten Gerätegeneration endlich gegenüber Platzhirsch Sony und dessen Playstation deutlich aufholen zu können.

Marktführer Sony lässt sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen, so scheint es, und konzentriert sich auf ein ganz anderes Spielfeld. "Die Playstation 3? Die zeigen wir nächstes Jahr auf der Games Convention", sagt Uwe Bassendowski, Chef von Sony Computer Entertainment Deutschland, gelassen. Derweil baut das japanische Elektronikunternehmen vor allem auf seine neue mobile Konsole Playstation Portable, PSP. Die Konsole für unterwegs soll ab dem 1. September in Europa mit einem "Feuerwerk an Inhalten" an den Start gehen.

Fast alle führenden Hollywood-Studios seien bereit, Filme auf dem Sony-eigenen PSP-Format UMD anzubieten, sagt Bassendowski. In den USA seien bereits mehr als 100.000 Filme für die PSP verkauft worden. Auf dem Messegelände in Leipzig sollen sich die potenziellen Kunden selbst überzeugen können. Gegen Vorlage eines Personalausweises können Messebesucher dort einen Tag lang die PSP testen.

Eine mobile Variante der Xbox ist in Redmond unterdessen nicht geplant. Dafür will Microsoft als einziger Hersteller unter den großen drei -- Sony, Nintendo und Microsoft -- sein Hightech-Spielzeug Xbox 360 noch zum Weihnachtsgeschäft zeitgleich in den USA und Europa in zwei Varianten in den Handel bringen. Für die zeitgleiche Markteinführung in den zwei großen Märkten hat der Softwaregigant unterdessen vorgesorgt: Um Engpässe bei der Produktion zu vermeiden, setzt das Unternehmen auf insgesamt drei große Hersteller, die unabhängig voneinander die Geräte produzieren sollen.

Während Microsoft in den drei Jahren seit dem Start Xbox nach Angaben von Bachmayer insgesamt 21,9 Millionen Konsolen verkauft hat, konnte Nintendo 18,76 Millionen seiner GameCubes absetzen. Doch auch das japanische Traditionshaus setzt derzeit vor allem auf neue Erfindungen und weiterhin auf seine Markstärke bei mobilen Konsolen. Seit dem Start im vergangenen Sommer konnte das Unternehmen nach Angaben von Deutschland-Chef Bernd Fakesch allein in Deutschland 160.000 Nintendo DS absetzen. Und noch in diesem Jahr soll mit dem "GameBoy Micro" die kleinste mobile Konsole der Welt auf den Markt kommen. Ein neuer Rennsport-Titel mit dem Knuddel-Klempner für die DS- Konsole, "MarioKart", soll ab dem 11. November die Nintendo- Technologie mit dem Doppel-Bildschirm unterstützen. Und mit den spieltriebigen und kuschelbedürftigen digitalen Vierbeiner "Nintendogs" will das Unternehmen auch Menschen gewinnen, die bislang noch keine Konsole in der Hand gehabt haben.

Eine neue stationäre Konsole der nächsten Generation will Nintendo wie auch Sony voraussichtlich im kommenden Jahr auf den Markt bringen. Im übrigen macht es auch Nintendo mit seinen Plänen spannend. "Zur 'Revolution' wird es schon sehr bald weitere Informationen geben", versprach Fakesch.

Zur Games Convention in Leipzig siehe auch:

(Renate Grimming, dpa) / (jk)