Geklauter Ferrari im Wert von 530.000 Euro mit AirPods wiedergefunden

Apples "Wo ist?"-Findenetz hat schon einige Kriminelle auffinden helfen. In Connecticut kam es nun zu einem besonders spektakulären Fall.

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2023er Ferrari und ein paar AirPods

2023er Ferrari und ein paar AirPods (Symbolbild).

(Bild: Ferrari / Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Immer wieder gibt es Medienberichte über teilweise erstaunliche Fälle von Kriminalität, bei denen das in fast allen Apple-Geräten verbaute "Wo ist?"-Netzwerk zur Ortsdatenweitergabe bei der Aufklärung hilft. Im US-Bundesstaat Connecticut nördlich von New York State fanden Beamte der Polizei Waterbury nun ein besonders teures Fahrzeug wieder – und zwar nur, weil darin ein Paar AirPods lagen. Der Fall vom September, über den der örtliche TV-Sender WFSB berichtet, drehte sich um einen rund 530.000 Euro teuren Ferrari, der einige Wochen zuvor in Greenwich, ebenfalls Connecticut, entwendet worden war.

Der Sportwagen, Modelljahr 2023, war von der Polizei mittels "Wo ist?" zu einer Tankstelle verfolgt worden. Dort traten die Beamten an das Fahrzeug und verlangten Auskunft. Der Fahrer, Dion S., floh sofort, wurde aber daraufhin schnell festgenommen. Der Grund: ebenfalls ein Apple-Gerät. S. ließ bei der Flucht nämlich sein iPhone im Ferrari. Über dieses wurde der Autodieb schließlich identifiziert und verhaftet, ihm droht nun eine Verurteilung wegen Fahrzeugdiebstahls.

Im Zusammenhang mit der Festnahme von S. wurde außerdem ein Acura des Jahrgangs 2023 identifiziert, der in New York gestohlen worden war. S., der 22 Jahre alt ist, soll auch noch einen Komplizen haben, Keon W. Auch dieser wurde verhaftet, da er sich beim Fahren des geklauten Autos mit S. abgewechselt haben soll. W. hat zudem ausstehende Anzeigen, die mit Autodiebstahl zusammenhängen sollen, "sowie mit einem anderen Gewaltverbrechen", so der Polizeichef von Waterbury. S. und W. sitzen nun in Untersuchungshaft, ihre Kaution wurde auf 150.000 beziehungsweise 300.000 US-Dollar festgelegt.

Der Fall zeigt, dass "Wo ist?", das eigentlich zum Auffinden verlorener Gegenstände dienen soll, auch bei Diebstählen hilfreich ist. Die Technik ist normalerweise automatisch aktiv, steckt in iPhones, iPads, Macs sowie Zubehörartikeln wie AirPods oder dem Apple Pencil Pro. Zudem verbaut Apple "Wo ist?" auch in seinen UWB- beziehungsweise Bluetooth-Trackern der AirTags-Serie. Das Findenetzwerk nutzt Apple-Geräte im Umfeld, um die Standortangaben weiterzugeben, von denen es üblicherweise zahlreiche gibt; GPS ist nicht zwingend notwendig.

Im Zusammenhang mit "Wo ist?" gibt es aber auch immer wieder Debatten über Stalking-Gefahren, was wiederum dafür sorgt, dass die Funktion als Diebstahlschutz eingeschränkt wird, das sich etwa AirTags oder andere Geräte bei einem potenziellen Dieb dann per Benachrichtigung oder Alarmsignal melden. Aber auch Diebe selbst nutzen die günstigen AirTags – in Kanada kam es vor, dass damit Fahrzeuge für spätere Diebstähle markiert wurden.

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(bsc)