Ausnahmen beim Verbrenner-Verbot: Britische Regierung will Autoindustrie helfen
Ab 2030 sollen in GroĂźbritannien keine Neuwagen mit Verbrenner mehr verkauft werden. Doch die Regierung plant Ausnahmen, um die Industrie zu unterstĂĽtzen.

(Bild: Land Rover)
- Martin Franz
- mit Material der dpa
Großbritannien ist nicht mehr in der Europäischen Union, beteiligt sich aber am Ausstieg von Verbrennungsmotoren in Neuwagen. Ab 2030 sollen in Großbritannien keine Autos mehr erstmals zugelassen werden können, die einen alleinigen Verbrenner als Antrieb nutzen. Dabei soll es grundsätzlich auch bleiben, allerdings will Premierminister Keir Starmer mit Ausnahmen der Industrie beim Wandel helfen. Dafür sollen Ausnahmen geschaffen und mögliche Strafen verhindert werden.
Ausnahmen fĂĽr Marken wie Aston Martin
Großbritannien hat seit 2024 eine neue Regierung. Der frühere Regierungschef Rishi Sunak von den Konservativen hatte die ursprünglichen Ziele aufgeweicht und das Verkaufsverbot für neue Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor von 2030 auf 2035 verschoben. Die sozialdemokratische Labour-Regierung setzt dagegen auf 2030, macht aber Zugeständnisse. So sollen etwa neue Hybridfahrzeuge noch bis 2035 auf den Markt kommen können. Hersteller von Luxusfahrzeugen wie Aston Martin und McLaren sollen vom Verbot für Neuwagen mit Verbrenner ausgenommen werden. Zudem soll es für Hersteller, die vorgegebene E-Auto-Verkaufsziele nicht erreichen, leichter sein, Geldstrafen zu vermeiden und weniger zu zahlen, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete.
Nach Angaben von Verkehrsministerin Heidi Alexander sind diese Maßnahmen seit Längerem in der Planung und nicht alleine eine Reaktion auf neue Zölle. US-Präsident Donald Trump setzt die Weltwirtschaft mit einer Reihe von Zöllen unter Druck. Auf in die USA importierte Autos gelten Strafabgaben in Höhe von 25 Prozent. Seit dem 5. April gelten auch pauschal auf Einfuhren aus allen Ländern Zölle von zehn Prozent. Für viele Staaten sind noch höhere Zölle vorgesehen. Jaguar Land Rover hat unterdessen angekündigt, seine Lieferungen in die USA im April auszusetzen. Die britische Regierung schrieb, die nun angekündigte Unterstützung für die Autoindustrie bleibe unter Beobachtung, bis die Auswirkungen der neuen Zölle klar würden.
(mfz)