Grünheide: Ministerpräsident Woidke glaubt, Tesla habe Bürger nicht mitgenommen
Nach dem Anwohner-Entscheid gegen eine Erweiterung von Tesla sieht Brandenburgs Regierungschef die Firma in der Pflicht.
- dpa
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sieht vor dem Hintergrund der Proteste gegen die Erweiterungspläne von Tesla in Grünheide das Unternehmen am Zug. Der Hersteller von Elektroautos müsse die Menschen in der Region rund um die Fabrik von seinen Zielen überzeugen. "Es ist ja nichts Neues, dass Tesla die Kommunikation verbessern muss. […] Ich glaube, da gibt es jede Menge Potenzial, auch positives Feedback zu bekommen", sagte Woidke.
Waldbesetzer sind bereits vor Ort
Die Erweiterungspläne für das Elektroautowerk stoßen derzeit auf viel Kritik und auch Proteste. Umweltaktivisten halten seit vergangenen Donnerstag einen Teil des Landeswaldes besetzt, den Tesla im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden will.
Der Hersteller von Elektroautos will neben dem 300 Hektar großen bestehenden Werksgelände einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als 100 Hektar Waldfläche weichen.
"Pläne, gegen die man gar nicht sein kann"
Die Ziele, die Tesla mit der Erweiterung verfolge, etwa mehr Güter auf die Schiene zu bringen und damit die Menschen der Region vom Lkw-Verkehr zu entlasten, oder auch den geplanten Kita-Bau für eine gute Versorgung der Mitarbeitenden, seien Pläne, gegen die man seiner Ansicht nach gar nicht sein könne, sagte Woidke.
Rechtlich bindend ist das Votum zunächst nicht. Jetzt sei es Sache der Gemeinde, sich mit dem Unternehmen noch einmal in Ruhe auseinanderzusetzen und gemeinsam daran zu arbeiten, dass es am Standort weitergehen könne, meint Brandenburgs Regierungschef.
Die Einwohner von Grünheide bei Berlin hatten sich vor zwei Wochen bei einem Bürgerentscheid gegen Erweiterungspläne des Autobauers Tesla ausgesprochen. Knapp zwei Drittel stimmten gegen die Pläne. Die Gemeindevertretung muss dem Bebauungsplan noch zustimmen. Ein Termin dafür ist nach dem Votum unklar.
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(fpi)