Helm-Test: Der neue Schuberth R2
Hier hat Schuberth ganze Arbeit geleistet: Es sind nur zwei Belüftungsöffnungen, einer am Kinn, der andere an der Stirn, doch sie funktionieren hervorragend und leiten die Luft über mehrere Kanäle zielgenau auf den Kopf. Der obere Lüftungsverschluss ist so groß, so dass er sich immer sofort finden lässt und sehr leichtgängig. Bei manch anderem Helm müssen mehrere kleine Verschlüsse am Helm erst einmal ertastet werden, was während der Fahrt nicht ungefährlich ist. Diese Probleme kennt der R2 nicht.
Schuberth entwickelt seine Helme im betriebseigenen Wind- und Akustikkanal auf Aerodynamik. Das macht sich bei höheren Geschwindigkeiten bemerkbar, der R2 ist nicht nur leise, sondern hat auch kaum Auftrieb. Sicherheit wird bei Schuberth immer groß geschrieben, und so verfügt der Helm über Wangenpolster, die im Notfall leicht herausnehmbar und gut sichtbar markiert sind. Auch sind reflektierende Flächen auf der Außenschale, die nachts weithin für Sichtbarkeit sorgen.
Mikrofon, Antenne und Kopfhörer serienmäßig
Doch der R2 kann mit noch einer Besonderheit aufwarten: Er hat Mikrofon, Antenne und Kopfhörer für das optionale SC1-Kommunikationsmodul ab Werk eingebaut und verkabelt.
Wer also das SC1-Standard für 199 Euro Listenpreis ordert, kann den Akku und das Bedienteil einfach in die beiden vorgesehen Slots an der Helmunterkante schieben. Nichts muss auf den Helm gebastelt oder Lautsprecher unter das Polster gefriemelt werden, ganz zu schweigen von einer fummeligen Verkabelung. Beim R2 heißt es: Plug and play – simpler geht es nicht. So lässt es sich in der Motorradgruppe mit bis zu vier Teilnehmern kommunizieren, Telefonate annehmen, Navigationshinweisen folgen oder Musik vom Smartphone per Bluetooth hören. Schuberth gibt eine Reichweite beim Bike-to-Bike-Intercom von 1000 Metern an.
Einfache Bedienung
Die beiden Tasten (lauter und leiser) lassen sich auch mit Handschuhen einwandfrei fühlen und bedienen. Zum Ein- bzw. Ausschalten muss man aber beide Tasten gedrückt halten, was nur bei abgesetztem Helm funktioniert. Aufgeladen wird der Akku über einen kleinen Stecker zwischen den beiden Tasten per USB-Anschluss. Die leere Batterie lässt sich in etwa drei Stunden wieder komplett aufladen und hält dann für rund neun Stunden Musik hören oder Dauer-Plaudern vor. Telefonate und Navi-Ansagen kommen klar verständlich an, der Klang der Musik ist akzeptabel, aber etwas blechern. Schuberth behält natürlich die Verkehrssicherheit im Auge – oder besser: im Ohr – und hat die maximale Lautstärke begrenzt, so dass akustische Signale anderer Verkehrsteilnehmer immer noch hörbar bleiben.
(fpi)