Hewlett-Packard erzielt mehr Gewinn als erwartet

HP machte gute Geschäfte mit Notebooks, aber auch mit Desktop-Systemen und Servern. Die Zahl der verkauften Drucker ging - allerdings bei leicht gestiegenem Umsatz - zurück.

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Von
  • Jürgen Kuri

PC-Hersteller Hewlett-Packard (HP), der vor einiger Zeit Dell vom Thron des weltgrößten PC-Herstellers gestoßen hat, verdient weiter kräftig am weltweiten Notebook-Boom. Der Nettogewinn kletterte im dritten Geschäftsquartal um 14 Prozent auf 2,027 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte auch dank eines starken Europa-Geschäfts im Vergleich zum Vorjahr um gut zehn Prozent auf 28,032 Milliarden Dollar zu. HP rechne wegen seines breit aufgestellten Geschäfts und durch Kostensenkungen auch künftig mit deutlich steigenden Gewinnen, sagte Konzernchef Mark Hurd.

Die Personal Systems Group von HP, bei der die PCs und Notebooks angesiedelt sind, steigerte den Umsatz im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 10,3 Milliarden US-Dollar, der operative Gewinn stieg von 519 auf 587 Millionen Euro. Dabei wuchs der Umsatz mit Notebooks um 26 Prozent, der mit Desktop-Systemen immerhin noch um 6 Prozent. Die Anzahl der ausgelieferten Systeme stieg um 20 Prozent. Der Umsatz mit Systemen für Unternehmenskunden kletterte um 15 Prozent, Systeme für Privatnutzer verkauften sich 17 Prozent besser.

Nicht ganz so berauschend lief das Geschäft der Imaging and Printing Group – hier stieg der Umsatz nur um 3 Prozent auf 7 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn kletterte von 981 Millionen auf 1 Milliarde US-Dollar. Die Anzahl der ausgelieferten Drucker sank im Jahresvergleich um 2 Prozent, dabei blieb die Zahl der an Privatkunden verkauften Drucker ungefähr gleich, während die Zahl der an Firmen abgesetzten Drucker um 9 Prozent sank.

Der HP-Bereich Enterprise Storage and Servers steigerte den Umsatz um 5 Prozent auf 4,7 Milliarden US-Dollar, der operative Gewinn kletterte von 507 auf 544 Millionen US-Dollar. Mit Dienstleistungen konnte HP einen Umsatz von 4,8 Milliarden US-Dollar machen, ein Plus von 14 Prozent. Der operative Gewinn der Sparte stieg dabei von 417 auf 574 Millionen US-Dollar. Und mit Software setzte HP 781 Millionen US-Dollar um, eine Steigerung um 29 Prozent, der Gewinn wuchs von 51 auf 122 Millionen US-Dollar.

Mit seinen Zahlen für das zum 31. Juli beendete Geschäftsquartal übertraf Hewlett-Packard die Erwartungen der Analysten. Der Konzern profitierte dabei auch stark von Währungseffekten durch den schwachen Dollar. Für die letzten drei Monaten des Geschäftsjahres erwartet HP einen Umsatz zwischen 30,2 und 30,3 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie soll 0,95 bis 0,97 Dollar betragen. Die Aktie lag nachbörslich im Plus.

Der weltweite PC-Markt hatte im zweiten Quartal insgesamt ein starkes Wachstum von 16 Prozent verzeichnet. Hewlett-Packard ist weiter Branchenführer mit einem Marktanteil von 18,1 Prozent. Der Vorsprung vor dem texanischen PC-Hersteller Dell (15,6 Prozent) wird dabei allerdings wieder kleiner. Nummer drei ist der taiwanische Computerbauer Acer (9,4 Prozent). Dell legt seine Quartalszahlen in der nächsten Woche vor.

Umsatz und Gewinnentwicklung
bei Hewlett-Packard in US-Dollar
(Das Geschäftsjahr beginnt jeweils Anfang November)
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
3/02 16.530 Mio. –2.030 Mio.*
4/02 18.050 Mio. 390 Mio.
1/03 17.900 Mio. 721 Mio.
2/03 17.890 Mio. 659 Mio.
3/03 17.350 Mio. 297 Mio.
4/03 18.900 Mio. 862 Mio.
1/04 19.500 Mio. 936 Mio.
2/04 20.100 Mio. 884 Mio.
3/04 18.900 Mio. 586 Mio.
4/04 21.400 Mio. 1.100 Mio.
1/05 21.500 Mio. 943 Mio.
2/05 21.600 Mio. 966 Mio.
3/05 20.759 Mio. 73 Mio. **
4/05 22.913 Mio. 416 Mio.
1/06 22.659 Mio. 1.227 Mio.
2/06 22.554 Mio. 1.456 Mio.
3/06 21.890 Mio. 1.375 Mio.
4/06 24.555 Mio. 1.697 Mio.
1/07 25.082 Mio. 1.547 Mio.
2/07 25.500 Mio. 1.770 Mio.
3/07 25.377 Mio. 1.779 Mio.
4/07 28.293 Mio. 2.164 Mio.
1/08 28.467 Mio. 2.133 Mio.
2/08 28.262 Mio. 2.057 Mio.
3/08 28.032 Mio. 2.027 Mio.
* Erstes Quartal nach der Fusion mit Compaq.
** Eingerechnet sind einmalige Steuerbelastungen von 988 Mio. US-Dollar.

(jk)