Hitzewelle: Elektroautos in Kalifornien sollen nicht abends geladen werden
Kalifornien erlebt aktuell eine Hitzewelle, die Stromnetze sind am Anschlag. Die Menschen werden aufgefordert, elektrische Geräte umsichtig einzusetzen.
Angesichts einer Hitzewelle im US-Bundesstaat Kalifornien haben die Verantwortlichen für das Stromnetz die Menschen aufgefordert, sorgsam mit Elektrizität umzugehen und Elektroautos nicht zu bestimmten Tageszeiten zu laden. Angesichts erwarteter Temperaturen von über 37 °C im Großteil des Bundesstaats werde eine hohe Stromnachfrage erwartet, vor allem wegen der Klimaanlagen, teilte der Übertragungsnetzbetreiber CAISO mit. Nötig seien "freiwillige Sparmaßnahmen, um Angebot und Nachfrage auszugleichen".
Stromungrige Geräte nur vormittags aktivieren
Ausgerufen hat CAISO wegen der Hitze einen sogenannten "Flex Alert" für die kommenden Nachmittage und Abende zwischen 16 und 21 Uhr Ortszeit. Dann geht der produzierte Strom der regionalen Solaranlagen zurück, während die Menschen nach Hause zurückkehre und dort ihre elektrischen Geräte anschalten. Die Belastung des Stromnetzes sei dann am höchsten. Wohnungen sollten deshalb mit Klimaanlagen vor dieser Zeit heruntergekühlt werden, während der Abendstunden sollte minimal etwa 26 °C eingestellt werden. Stromhungrige Geräte wie Waschmaschinen sollten dann auch nicht betrieben werden, Fenster geschlossen bleiben, heißt es weiter. Außerdem sollen elektrische Geräte möglichst vorher geladen werden – vor allem auch Elektroautos.
Die Warnung aus Kalifornien macht einmal mehr deutlich, welche Schwierigkeiten auf Stromnetze warten, in denen beträchtliche Teile der Elektrizität aus erneuerbaren Energien stammen. In Kalifornien macht Solarenergie inzwischen rund ein Sechstel der produzierten Elektrizität aus. Erst im Juli waren wegen einer anhaltenden Hitzewelle im US-Bundesstaat Texas die Menschen zum Stromsparen aufgerufen worden, in Elektroautos gab es spezielle Sparhinweise. Während der beispiellosen Hitzewelle in China wurde Strom sogar so weit rationiert, dass öffentliche Ladesäulen vorübergehend geschlossen wurden oder nur eingeschränkt nutzbar waren. Wer keine private hat, kam dadurch in ernste Schwierigkeiten.
(mho)