Hobbyelektriker: Porsche Boxster E

Fans von Boxermotoren sind hier völlig falsch: Porsche erprobt mehrere Boxster mit Elektroantrieb. Trotzdem soll es richtig flott vorangehen, bei Bedarf sogar per Allrad

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Von
  • rhi
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Stuttgart/Berlin, 25. Mai 2011 – Wir witzeln noch mit einem Porsche-Vertreter herum – "wie wär´s denn mit einem Elektro-Boxer …" – als hinter unserem Rücken ein Boxster-E herangeschlichen kommt, praktisch lautlos gewöhnungsbedürftig. Dabei steht der Boxster E in einer guten, alten Tradition: Schon im Jahr 1900 hatte Ferdinand Porsche ein Elektromobil entwickelt, den "Semper Vivus". 111 Jahre später lautet der Modellname etwas schlichter "Boxster E".

Ein Praxistest mit drei Exemplaren des Boxster E findet derzeit in Stuttgart statt und wird vom Bund gefördert. Zwei der Fahrzeuge zeigte Porsche vergangene Woche auf der Challenge Bibendum 2011 in Berlin. Sie sind unterschiedlich ausgelegt: Ein Modell hat an jeder Achse einen Motor und fährt so rein elektrisch mit Allradantrieb. Bei den anderen beiden Boxstern ist nur ein Elektromotor an Bord, der die Hinterachse antreibt.

Hobbyelektriker: Porsche Boxster E (5 Bilder)

Porsche brachte einen Boxster E mit zur Challenge Bibendum 2011 in Berlin.

Beim "Allrad-Boxster" ist die hintere Getriebeeinheit aus Motor und Getriebe zusammen mit der Leistungselektronik dort untergebracht, wo sich normalerweise die Schaltbox und die Abgasanlage befinden. Im Vorderwagen wird der durch den Wegfall des Tanks frei werdende Platz für den zweiten E-Motor genutzt. So wird ein Allradantrieb ohne mechanischen Durchtrieb zwischen den beiden Achsen geschaffen. Die Gesamtleistung beträgt 180 kW (245 PS), 540 Nm Drehmoment sorgen vom Start weg für Durchzug. In 5,5 Sekunden soll es von null auf Tempo 100 gehen, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 200 km/h begrenzt.